22. Januar 2019, 08:00
Tierisch

Auf Alpaka-Tour durch Rudelstetten

Gemeinsam mit Heidi Stüber und Olaf Walter von Bokusbach Alpaka haben wir eine Alpaka-Tour durch Rudelstetten gemacht. Bild: Diana Hahn
Normalerweise treffe ich mich allein mit meinen Interviewpartner. Normalerweise … An einem winterlichen Freitagnachmittag haben sich zusammen mit mir insgesamt sieben Personen auf den Weg nach Rudelstetten zu Heidi Stüber und Olaf Walter von Bokusbach Alpaka gemacht. Gemeinsam haben wir uns mit den Alpakas Cäsar, Fritz, Caruso und Karino und den beiden Hündinnen Ina und Emmy auf eine außergewöhnliche Tour gemacht.

Längst ist der Hype um Flamingo, Eule und Co. vorbei – mittlerweile lieben alle Alpakas! Besonders ihr etwas tollpatschig anmutendes Äußeres macht die pelzigen Vierbeiner so sympathisch. Heimisch sind die Tiere in den südamerikanischen Anden, doch aufgrund der ähnlichen klimatischen Bedingungen fühlen sie sich auch in Europa sehr wohl.

Alpakas brauchen Platz und viele Freunde

Seit September 2015 halten Heidi Stüber und Olaf Walter auf ihrem Grundstück in Rudelstetten die Herdentiere. Um dem Stress des Alltags einmal zu entfliehen und um die Tiere näher kennenzulernen, bieten die beiden geführte Alpakawanderungen an. „Alpakas werden circa 20 bis 25 Jahre alt, können bis zu einem Meter groß werden und wiegen zwischen 50 und 70 kg“, erklärt Heidi Stüber. Voraussetzung für die Haltung von Alpakas ist viel Platz und die Möglichkeit, mehrere Tiere bei sich unterzubringen. „Alpakas sind echte Herdentiere. Sie sollten auf keinen Fall allein gehalten werden. Sie fühlen sich in der Gruppe am wohlsten“, erzählt Heidi Stüber. Angefangen haben Heidi Stüber und Olaf Walter aus Rudelstetten mit der Haltung von fünf Alpakas. Auf der Suche nach einem „lebendigen Rasenmäher“ haben sich die beiden dann für die pelzigen Kamele entschieden. Mittlerweile leben 14 Tiere auf dem weitläufigen Gelände. „Zwei Alpakas benötigen mindestens eine Fläche von 1000 m². Für jedes weitere Tier müssen 100 m² Fläche hinzukommen“, so Stüber.

Bild: DRA

Entschleunigung vom Alltag

Es dauert ein paar Minuten bis Heidi Stüber und Olaf Walter die flauschigen Zeitgenossen in ihrem Unterstand eingefangen und angeleint haben. Zusammen mit den Alpakas Cäsar, Fritz, Caruso und Karino machen wir uns auf den Weg Richtung Natur. Ein bisschen merkwürdig war der Gedanke ja schon, mit einem Alpaka an der Leine spazieren zu gehen, doch nach ein paar Metern haben wir uns an die Tiere gewöhnt und wir laufen gemütlich an den Feldern entlang in Richtung Wald. „Bei einer Alpakawanderung soll man einfach mal die Seele baumeln lassen und die Natur genießen. Unsere Alpakatouren dienen der Entschleunigung vom Alltag“, erzählt Heidi Stüber und führt weiter an: „Auch im Therapiebereich werden die Tiere bereits eingesetzt.“ So soll sich die Nähe von Alpakas nachweislich positiv auf Menschen mit psychischen Erkrankungen auswirken.

Als wir in einem kleinen Waldstück angekommen sind, machen wir an einem See eine Pause und genießen bei Punsch und Butterbrezen die Natur. Bevor es wieder zurück Richtung Alpakagehege geht, erzählen Heidi Stüber und Olaf Walter über die ersten Wochen mit den pelzigen Vierbeinern. „Als wir die Alpakas zum ersten Mal einfangen mussten, war das schon eine Herausforderung“, lacht Olaf Walter. Außerdem erzählt uns Heidi Stüber noch mehr über die artgerechte Haltung der Tiere: „Am liebsten essen Alpakas Gras und Heu. Dazu bekommen unsere Tiere noch Mineral- und Kraftfutter. Häufig bekommen wir auch die Frage gestellt, was Alpakas denn trinken. Die Antwort ist ganz einfach: Wasser“, schmunzelt die Halterin.

Bild: Diana Hahn

Zuhause ist es am schönsten

Kurz bevor wir wieder aus dem Waldstück herauslaufen, machen wir noch eine kleine Pause und gönnen uns eine Stärkung. „Auf dem Rückweg werden die Alpakas schneller laufen, denn sie wollen zurück zu ihrer Herde“, erzählt Heidi Stüber. Und tatsächlich, kaum sind wir auf der letzten Etappe unserer Wanderung, werden die Tiere immer schneller. Nach knapp zwei Stunden kommen wir wieder am Alpakagelände an und die flauschigen Vierbeiner werden wieder von der Leine gelassen.