In diesem zweiteiligen Artikel „Damals und Heute“ stellen wir euch die Stadtapotheke in Wemding vor: Geschichtsträchtig ist das Haus in der Wolfgangstraße 14 in Wemding. Seit 300 Jahren werden dort Medikamente hergestellt und verkau ft. 
Die erste nachgewiesene öffentliche Stadtapotheke von 1667 befand sich vorerst in der heutigen Mangoldstraße. Im Jahr 1716 erwarb dann der Apotheker Johann Erhard Feldl das Haus in der Wolfgangstraße 14, um nun dort die städtische Apotheke einzurichten. Seitdem steht das Haus genau 300 Jahre ununterbrochen im Privatbesitz von Apothekern.
In den Anfangszeiten der Apotheke war das Wemdinger Stadtleben durch mangelnde Hygiene, Grundwasserverschmutzungen und Abfälle jeder Art auf den ungep flasterten Straßen geprägt. Ärzte und Apotheker hatten mit schweren Infektionskrankheiten, Parasiten, der Krätze oder der Gicht zu kämpfen. Die Patienten zahlten noch alles selbst, denn eine Krankenversicherung wurde erst 1881 unter Bismarck eingeführt. Wer nur wenig zahlen konnte, erhielt eine geringwertigere Arznei, auch wenn der Arzt eine hochwertige verschrieben hatte.
Bei leichteren Erkrankungen und Erkältungen wusste man sich aber noch gut selbst zu helfen. Hausmittel wie Kräutertees oder Zwiebelsäckchen stellte man selbst her. Für schlimmere Krankheiten suchte man Apotheker auf. Diese stellten Pillen, Salben und Tropfen bis Ende des 19. Jahrhunderts ausschließlich selbst her. Erst dann kam mit dem noch heute oft und gerne verwendeten Aspirin, eine der ersten industriell hergestellten Medikamente auf dem Markt.
Im Laufe der Jahre wechselte das Haus in der Wolfgangstraße immer wieder seine Besitzer, nie war es aber jemand anderes, als ein Apotheker, der dort lebte und arbeitete. 1973 hat schließlich Reiner Dittrich die Stadt-Apotheke Wemding von seinem Vorgänger Dr. Anton Galuschka gepachtet und später gekauft . Er führte die Apotheke zusammen mit seiner Frau Philomena fast 40 Jahre erfolgreich, ehe er den Betrieb an seinen Sohn Wolfgang abgab.