Dominik Karl (links) ist Gründer von Oceanmata. Bild: Oceanmata
Die Geschichte von Dominik Karl aus Wemding und seinem Start-up ist wohl das perfekte Beispiel dafür, was passiert, wenn eine gute Idee professionell umgesetzt wird und dann auch noch voll und ganz den Zeitgeist trifft. Teil 3 unserer Serie "Start up Donau-Ries - Gründer*innen auf dem Weg nach ganz oben".

Angefangen hat alles 2018 bei einem Surfurlaub in Sri Lanka. Dem heute 25-jährigen Dominik Karl wurde dabei bewusst, wie groß das Plastikproblem in asiatischen Ländern ist. Egal wohin er sah, überall türmte sich der Müll. Selbst die schönsten Strände waren übersät von angeschwemmtem Plastik. Die häufigste Ursache, warum Plastik in den Meeren landet, sei Einwegplastik, das nur zu einem geringen Teil recycelt wird, und größtenteils durch Müllexporte in Ländern wie Indonesien landet. Von den Mülldeponien gelangt der Abfall dann bei starken Regenfällen, besonders zu Monsunzeit, über die Flüsse ins Meer.

Zurück in Deutschland entstand die Idee etwas aufzubauen, mit dem jeder kleine Schritt etwas Großes bewirken kann – es mussten nur genügend Menschen mitmachen. Dominik Karl stammt aus Schwenningen, hat Maschinenbau studiert und einige Jahre bei Airbus Helicopters in Donauwörth gearbeitet. Mittlerweile lebt Dominik in Wemding und hat schon während des Studiums nebenbei Handyhüllen aus Holz verkauft. Dadurch kam ihm die Idee, eine Hülle fürs Smartphone zu entwickeln, die nicht nur komplett biologisch abbaubar ist, sondern deren Verkaufserlös in ein Müllsammelprojekt gesteckt werden kann.

Sein Start-up „Oceanmata“ ist 2020 als Kleinunternehmen gestartet. Letztes Jahr im November hat der Firmengründer dann seinen bisherigen Job gekündigt und eine GmbH gegründet. Waren es Anfang des Jahres noch drei Mitarbeiter*innen, ist das Team mittlerweile auf acht gewachsen und Büroräume in der Augsburger Altstadt konnten bezogen werden. Zur Produktpalette gehören längst verschiedene Smartphonehüllen in mehreren Farben und Hüllen für Kopfhörer.

Die Handyhüllen von Oceanmata sind auch nachhaltigem Material hergestellt Bild: Oceanmata

„Für jede verkaufte Handyhülle wird ein Kilo Plastik aus dem Ozean gesammelt“, erklärt Dominik.

Durch einen Teil der Verkaufserlöse konnte Dominik mit seinem Team ein eigenes „Clean-up-Projekt“ in Bali aufbauen. Die große Vision dahinter: Die Ozeane sollen bis 2050 vom Plastikmüll befreit sein. Weil das nicht nur durch Müllsammelprojekte erreicht wird, sondern nur wenn jeder und jede Einzelne verantwortungsvoll mit Plastik umgeht, bestehen die Hüllen zum größten Teil aus dem biologisch abbaubaren Kunststoff PBAT, außerdem sind Kalk, biologisch unbedenkliche Weichmacher, Holzspäne und Talkpuder verarbeitet. Durch den Verkauf der Handyhüllen konnten laut Firmen-Homepage bereits 36 446 Kilo Ozean-Plastik gesammelt und recycelt werden. Die Firma wirbt auf Social-Media-Plattformen für ihre Produkte und Influencer sprechen über die nachhaltigen Handyhüllen.

Dass das Unternehmen innerhalb eines Jahres so durch die Decke geht, daran hat Dominik anfangs nie gedacht. Umso mehr freut es ihn zu sehen, was aus seiner ersten Idee innerhalb kürzester Zeit entstanden ist. Dominik beschreibt das alles als „krasse Lernkurve“ und ist stolz auf seine persönliche Weiterentwicklung und die seiner Mitarbeiter*innen.