8. November 2020, 09:00
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Ein Laden für alle

Oliver Sporr (rechts), Geschäftsführer des Stadtladens, übergibt Oberbürgermeister Jürgen Sorré die erste Urkunde als Anteilseigner Bild: Eva Drechsler
Im Dezember eröffnet in der Donauwörther Reichsstraße der Stadtladen. Getragen wird dieses Projekt von über 250 Anteilseignern, die insgesamt rund 100 000 Euro für die Finanzierung des Projektes beigetragen haben. Angeboten wird im Stadtladen ein Grundsortiment an Lebensmitteln und Drogeriewaren, das von zahlreichen regionalen Produkten ergänzt wird.

Die letzten Jahre waren für die Donauwörther Reichsstraße nicht leicht. Ein Geschäft nach dem anderen musste schließen. Nun will man diese Spirale durchbrechen und die Innenstadt neu beleben. Den Anfang macht der Stadtladen, der in das ehemalige Schuhhaus Braun einziehen wird. Bei einem Vor-Ort-Termin informiert Geschäftsführer Oliver Sporr, dass nicht nur die Schaufenster zurückgebaut werden, sondern auch der komplette Boden erneuert und eine Küche eingebaut wird. Mit dem Rückbau der Schaufenster soll vor allem mehr Verkaufsfläche gewonnen werden, unter den Arkaden des Gebäudes werden überdachte Außensitzplätze für das zugehörige Bistro entstehen. „Ein ambitionierter Zeitplan, aber ich bin mir sicher, dass wir das schaffen werden. Vor allem dank unserer vielen freiwilligen Helfer“, so Sporr.

Viele regionale Produkte

Der Stadtladen wird mit einem großen Angebot an regionalen Produkten starten. Trotzdem kann das Sortiment bei entsprechender Nachfrage noch weiter ausgebaut werden. Das Grundsortiment bezieht der Stadtladen von einem Großhändler. Damit werden rund 70 Prozent der Ladenfläche mit rund 1500 Artikeln aus den Bereichen Lebensmittel, Drogerie- und Schreibwaren sowie Zeitschriften belegt sein. „Dazu kommen die Waren von rund 45 regionalen Erzeugern, die wir bei uns gelistet haben“, erzählt Markus Sommer, Vorstand der City Initiative Donauwörth. Bioeier und Biokartoffeln stammen vom Biohof Gerstmeier aus Auchsesheim, der Imkerverein Donauwörth liefert verschiedene Honigsorten, Mehl stammt von der Schnellermühle aus Nordheim, Saft und Schnaps von der Kelterei Huber aus Bissingen. Gemüse und Obst wird je nach Saison ebenfalls von Produzenten aus der Region geliefert.

Besonderen Wert legt man beispielsweise auch auf das Fleisch. Eine Metzgertheke wird es allerdings nicht geben, um den Metzgern in Donauwörth kein Geschäft wegzunehmen. „Wir wollen hochwertiges und regionales Fleisch anbieten, das es so nicht überall zu kaufen gibt“, erklärt Markus Sommer das Konzept. Dazu gehört zum Beispiel Wasserbüffel oder auch Lamm. Trotz des besonders hochwertigen Angebots soll jeder im Stadtladen einkaufen können, egal ob Schüler, Bewohner der Innenstadt oder Berufstätige in der Reichsstraße. „Deshalb gibt es für jeden Geldbeutel das passende Preissegment“, so Sporr.

Große Eröffnung am 5. Dezember

Damit auch alles bis Anfang Dezember fertig ist, sind die ehrenamtlichen Helfer bereits seit Oktober damit beschäftigt, die Lagerräume des Schuhhauses auszuräumen und diese für die Umbauarbeiten vorzubereiten. „Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie wollen wir die Eröffnung unseres Stadtladens feiern“, kündigen Markus Sommer und Oliver Sporr an. Zeitnah nach der Eröffnung soll auch eine große Veranstaltung in der Reichsstraße stattfinden. 

Geplant ist eine Veranstaltung, in die die ganze Reichsstraße miteinbezogen wird. An diesem Samstag wird diese erstmalig für den Verkehr gesperrt. „Das war ja bereits im Frühjahr angedacht, aufgrund der aktuellen Situation wurde es dann nach hinten geschoben“, erklärt Markus Sommer weiter. „Mit der Eröffnung des Stadtladens haben wir aber nun erstmals eine passende Gelegenheit und wollen diese Chance nutzen. Natürlich hoffen wir, dass sich die Geschäfte der gesamten Reichsstraße an der Veranstaltung beteiligen, die Öffnungszeiten ausnützen und vielleicht eigene Aktionen für den Tag vorbereiten.“ Die Verantwortlichen des Stadtladens planen derweil ihren Teil der Veranstaltung. „Wir wollen unsere vielen regionalen Partner dazu ermutigen, sich mit Info- und Probierständen in der Reichsstraße zu präsentieren und auf die Nachhaltigkeit und die Herkunft unserer Waren aufmerksam zu machen. Das Interesse daran ist groß, wir freuen uns auf den Tag.“