18. September 2021, 08:00
Damals und Heute

Vom „Wünschbauernhof“ im 18. Jahrhundert ...

Die Geschichte der JR Farm geht zurück bis ins 18. Jahrhundert. So lange bewirtschaftet die Familie Ruisinger den „Wünschbauernhof“. Bild: JR FARM GmbH
Bis in das 18. Jahrhundert kann die Geschichte des „Wünschbauernhofs“ der Familie Ruisinger zurückverfolgt werden. Teil 1 unserer Mini-Wochenserie aus unserem blättle.

„Alles begann an der Hofstelle in Pessenburgheim als klassischer Milchviehbetrieb mit Mastschweinen, mit Bullenhaltung, mit Ackerbau, so wie es eigentlich früher war. Damals war keiner spezialisiert, das war einfach klassische Landwirtschaft“, erklärt Stefan Ruisinger, der heute, gut 250 Jahre später, die Geschicke von JR Farm lenkt. Denn nach und nach entwickelte sich der klassische Bauernhof zur Produktionsstätte für Heimtiernahrung.

Den ersten Schritt in diese Richtung gingen Firmengründer Jakob Ruisinger und seine Frau Herta um das Jahr 1990. „Auslöser war, dass eine große Gartencenterkette, die bei uns direkt vor der Haustür liegt, jemanden gesucht hat, der Heu in 1-Kilo-Beutel verpackt. Der Landwirtschaft ging es damals noch gut und das wollte keiner machen. Meine Eltern haben dann damals ausgeholfen, weil dringend jemand gesucht wurde. Wir haben unser Heu von den eigenen Wiesen entsprechend eingepackt und haben es mit Traktor und Hänger nach Rain gefahren“, erinnert sich Stefan Ruisinger. Für damalige Verhältnisse habe es sich schon um größere Mengen gehandelt.

Das Sortiment wächst

Relativ bald sei es dann auch schon mit den ersten Innovationen, also mit den ersten Artikeln aus dem eigenen Anbau, losgegangen, wie zum Beispiel Maiskolben oder Weizenähren, weiß Ruisinger. „Die wurden dann verpackt in Kartons mit einem alten VW-Bus nach Rain gefahren. Für uns als Kinder war das sehr lustig“, so Ruisinger, der bereits von klein auf mittendrin war. Einige Jahre liefen so der Milchviehbetrieb und die Produktion der Produkte für Haustiere parallel. „Wir Kinder waren immer dabei, weil wir ja auch Beschäftigung brauchten. Und natürlich hat es uns auch Spaß gemacht“, erinnert sich Ruisinger. Weil das Sortiment wuchs – die stetige Erweiterung schreibt Stefan Ruisinger der Innovationskraft seiner Mutter Herta zu, die sich „bei der Entwicklung neuer Produkte ausgelebt hat“ – wurde es immer schwieriger, Milchviehbetrieb und die Produktion der Tiernahrung parallel zu stemmen. Die Ställe wurden also in Produktionsstätten umgebaut und der Milchviehbestand reduziert.

1998 entschied man schließlich, den Milchviehbetrieb ganz einzustellen. Stattdessen konzentrierte man sich komplett auf Heimtiernahrung und firmierte fortan unter dem Namen JR Farm. Das JR bezog sich dabei auf die Initialen des Firmengründers Jakob Ruisinger. Farm ist eine Hommage an den Ursprung des Unternehmens: die Landwirtschaft.

Bis in das Jahr 1996 wurden täglich 40 Milchkühe gemolken. Bild: JR FARM GmbH