23. Juli 2020, 09:00
Aus der Region für die Region

Wochenmärkte sind im Trend

Jeden Mittwoch und Samstag findet der Wochenmarkt in der Nördlinger Fußgängerzone statt. Bild: Matthias Stark
Märkte gibt es in Nördlingen bereits seit dem Mittelalter. Das beweisen auch die vielen Marktplätze, die in Nördlingen zu finden sind.Brettermarkt, Schäfflesmarkt, Kohlenmarkt, Weinmarkt, Hafenmarkt oder Heumarkt sind nur einige davon, die ihren Ursprung in Zeiten haben in welchen Nördlingen einer der wichtigsten Handelsplätze in Deutschland war. Und auch heutzutage hat Nördlingen noch eine reiche Tradition in puncto Marktwesen. Teil 3 unserer Serie "Aus der Region für die Region".

Neben den zweimal wöchentlich stattfindenden Wochenmärkten gibt es in Nördlingen auch noch eine Vielzahl an Spezialmärkten, wie den Frühjahrsmarkt, den Kunsthandwerkermarkt, den Oldtimermarkt auf der Kaiserwiese, alle drei Jahre den historischen Markt sowie jährlich zwei Flohmärkte. „Unsere Wochenmärkte finden zweimal pro Woche, immer am Mittwoch und am Samstag, statt. Das Angebot unserer Märkte ist dabei saisonal wechselnd. Dementsprechend sind auch immer unterschiedlich viele Händler auf dem Wochenmarkt anzutreffen.

Je nachdem in welcher Saison wir uns gerade befinden, bieten dann zwischen 15 und 40 Händler ihre Waren an. Mitte Juni ist immer der Höchststand erreicht, denn dann haben Spargel, Erdbeeren und Kirschen Saison“, erklärt Daniel Wizinger, der bei der Stadt Nördlingen für die Wochenmärkte zuständig ist. In Nördlingen handelt es sich um einen grünen Wochenmarkt. Das bedeutet, es werden ausschließlich Lebensmittel angeboten. „Außerdem verfolgen wir die Philosophie, dass auf dem Wochenmarkt auch nur die Lebensmittel verkauft werden dürfen, die nicht zum direkten Verzehr geeignet sind. Eine Ausnahme ist ein Stand, an dem Fruchtsäfte verkauft werden. Und Kress Kaffee, der in Nördlingen Kaffee röstet, ist derzeit mit seinem Kaffee auf dem Wochenmarkt vertreten. Aber genau das möchten wir auch unterstützen, die besonderen Produkte, die es bei uns gibt. Nicht jede Stadt kann von sich behaupten, dass sie eine eigene Kaffeerösterei hat. Imbissbetriebe oder ähnliches wollen wir hingegen auf dem Wochenmarkt nicht haben. So können wir auch die umliegenden Geschäfte unterstützen und einen Dreiklang aus Wochenmarkt, Einzelhandel und Gastronomie erzeugen“, sagt Wizinger. Der überwiegende Anteil der Händler, die auf dem Wochenmarkt vertreten sind, kommt aus Nördlingen und Umgebung.

„Wir haben auch Händler aus Augsburg. Das ist dann aber auch das Weiteste. Gerade die Hofladeninhaber aus der Umgebung nutzen den Wochenmarkt als Werbung“, erklärt Wizinger. Insgesamt habe sich der Wochenmarkt am Samstag zu einer Art Treffpunkt entwickelt. „Die Besucher flanieren über den Markt oder setzen sich irgendwo in die Fußgängerzone. Auch die Einzelhändler tragen dazu bei, dass der Markt ein Anziehungspunkt ist. Deshalb hat der Stadtmarketingverein mit den Einzelhändlern längere Öffnungszeiten für den Samstag vereinbart. Markt und Einzelhandel befruchten sich so gegenseitig“, erklärt Wizinger und fügt hinzu: „Man ist dann schon auch stolz, wenn man am Samstag über den Markt läuft und es brechend voll ist.“ Aus diesem Grund standen die Nördlinger Wochenmärkte auch noch nie zur Diskussion. „Die Wochenmärkte hier in Nördlingen werden eher stärker als schwächer“, so Wizinger. Das hat sich auch während der Corona-Hochphase gezeigt: „Natürlich mussten wir die Marktstände weiter auseinanderziehen, um die Abstandsregeln einhalten zu können und den Markt generell zu entzerren. Aber wir haben deutlich gemerkt, dass während dieser Zeit eigentlich noch mehr los war als vorher. Von manchen wurde der Wochenmarkt während dieser Zeit auch kritisch beäugt. Aber uns ist es natürlich bei einem nach allen Seiten hin offenen Markt nicht möglich Besucherbeschränkungen zu erlassen. Klar herrscht an den Ständen Maskenpflicht, zudem haben wir auch auf die Selbstverantwortung der Bürger gesetzt“, betont Daniel Wizinger abschließend.