Monheim ist mit rund 5 500 Einwohnern (Stand: 30.06.2025) die kleinste Stadt im Landkreis Donau-Ries. Hier im Dreiländereck
zwischen Altbayern, Schwaben und Franken vereinen sich unterschiedliche kulturelle Einflüsse zu einer spannenden Mischung; in Monheim trifft erstaunliche Geschichte auf vielfältige Freizeitmöglichkeiten.
Rainer Kessler ist pensionierte Lehrer und hat seine komplette Dienstzeit an der Hauptschule in Monheim verbracht und auch den familiären Mittelpunkt in die Drei-Stämme-Stadt verlagert. Schon während der eigenen Schulzeit war Geschichte sein Lieblingsfach und auch während seines Berufslebens ließ ihn die Faszination für
Historik nicht los. So ist es nicht verwunderlich, dass Keßler sich intensiv mit der Monheimer Geschichte befasste. Mit seinem umfassenden Wissen begeistert er bei Stadtführungen seit über zehn Jahren seine Zuhörer*innen. Keßler lacht, als er sagt, er sei nicht der typische Stadtführer, sondern eher ein Entertainer. Mit Humor und Charme, den ihm keiner absprechen kann, der ihn erlebt hat, will er den Interessierten die Monheimer Kultur näherbringen. So bietet er offene Führungen an, man kann ihn oder auch seinen Stadtführer-Kollegen Hanns Wenninger über die Tourist-Information für eine individuelle Führung buchen.
Seit 2020 veranstaltet er zudem im Frühjahr und im Herbst gemeinsam mit dem Whisky-Liebhaber Hans-Peter Schenk eine Whisky-Tour durch Monheim. Auf dem unterhaltsamen Streifzug lernt man Historisches, Bedeutendes und Amüsantes über die Stadt kennen. An ausgewählten Standorten erfahren die Gäste zudem Interessantes über die Herstellung des edlen Gerstengetränks und schmecken die zahlreichen Unterschiede der Whisky-Sorten. Genuss hat eben in der Drei-Stämme-Stadt eine lange Tradition. In früheren Zeiten waren in Monheim zehn Brauereien angesiedelt. Jedoch gab es einen entscheidenden Grund, warum sich das Bierbrauen in Monheim nicht durchgesetzt hat, weiß Rainer Keßler. Die Wasserversorgung sei schlichtweg für das Brauereigewerbe nicht optimal gewesen.
Ein Rathaus voller Geschichte und Kunst
Bei jeder Stadtführung, die Rainer Keßler unternimmt, führt ihn sein Weg in das Monheimer Rathaus. Dort ist die beeindruckende Geschichte der Stadt hautnah zu spüren. Wer sich einmal darin befindet, sollte unbedingt einen Blick „nach oben“ werfen. Im großen Sitzungszimmer und im Trauungszimmer, sowie in einem
weiteren Raum im ersten Obergeschoss befinden sich einzigartige Stuckdecken der Wessobrunner Schule mit alttestamentlichen Motiven. Das Gebäude wurde aus repräsentativem Zwecke zwischen 1714 und 1720 vom jüdischen Kaufmann Abraham Elias Model erbaut. Bis zur Vertreibung der Juden im Jahr 1742 bestand in Monheim eine große jüdische Gemeinde mit zeitweise 20 Familien. In seinen Stadtführungen berichtet Keßler ausführlich über die jüdische Geschichte in Monheim. „Nicht nur als Geschichtslehrer ist es mir eine Herzensangelegenheit“, sagt er. Über das Freizeitangebot und das Vereinsleben in Monheim weiß der pensionierte
Lehrer nur Gutes zu berichten. Als er vor etlichen Jahren nach Monheim gekommen ist, sei er „hier sehr gut aufgenommen“ worden. „Ein Sportverein und die Monheimer Kneipen haben sehr viel zum Wohlfühlfaktor beigetragen“, schmunzelt Keßler.
„In Monheim kann man sehr gut leben. Die Versorgung ist tadellos und die Umgebung bietet unglaublich viel“, erzählt Rainer Keßler.
Auch das kulturelle Angebot sei sehr gut. Die Stadthalle wird nicht nur von örtlichen Vereinen, wie z.B. der Faschingsgesellschaft Gailachia Monheim und hiesigen Unternehmen gerne für ihre Veranstaltungen genutzt, jedes Jahr gastieren dort namhafte Künstler*innen. So waren im Jahr 2024 der bayerische Comedian Harry G und der bekannte Bauchredner Sebastian Reich mit seiner frechen Nilpferddame Amanda in der Stadthalle zu Gast. Auch in 2025 warten mit dem bayerischen Comedian Addnfahrer und dem fränkischen Kabarettisten Rolf Miller zwei erstklassige Veranstaltungen auf die Gäste. Wenn nun der Sommer vorbeizieht, die Tage wieder kürzer werden und die Temperaturen sinken, dann beginnt im Oktober die Saison des Jurabades in Monheim. Dieses wurde im Jahr 2017 grundlegend saniert und erweitert, sodass dem Indoor-Badespaß für Groß und Klein nichts mehr im Wege steht. Wer eine Leidenschaft fürs Wandern besitzt, dem bietet das Erholungsgebiet Monheimer Alb 20 Rundwanderwege auf insgesamt 200 Kilometern. Auch die vom Verein „Soziales Miteinander“ unter dem Motto „Senioren wandern mit SoMit" monatlich angebotenen Wanderungen finden großen Anklang. Im Jahr 2025 finden noch mehrere Wanderungen statt.