Wem selbst Hörgeräte keine ausreichende Hilfe mehr bieten, dem können Hörimplantate ein Leben in der Welt des Hörens ermöglichen Bild: Initiative „Ich will hören!“
Das Hörmobil der Initiative „Ich will hören!“ informiert am Dienstag in Donauwörth

Wir wollen andere Menschen verstehen, uns mit ihnen austauschen, diskutieren. Wir wollen hören, was um uns herum geschieht, keinesfalls abgeschnitten sein von der Welt der akustischen Informationen. Doch was, wenn unser Hörvermögen schwindet, und wenn selbst Hörgeräte keine ausreichende Hilfe sind? – Antwort auf diese Frage gibt es im Hörmobil der Initiative „Ich will hören!“, das am Dienstag, dem 7. Mai, von 9:00 bis 17:00 Uhr in der Spitalstraße in Donauwörth Station macht. Die Initiative möchte Menschen mit hochgradigem Hörverlust, deren Angehörige sowie die breite Öffentlichkeit über das Thema Hören sowie über neuartige Ansätze bei der Therapie von Hörverlusten aufklären. 

Ob schwerhörige Kinder oder spätertaubte Erwachsene jeden Alters – wem selbst Hörgeräte keine ausreichende Hilfe mehr bieten, dem können Hörimplantate ein Leben in der Welt des Hörens ermöglichen. So wie bei Stefanie Arnold (50) aus dem baden-württembergischen Holzgerlingen. Viele Jahre lebte sie mit einer schweren Hörschädigung. Selbst die besten Hörgeräte konnten ihr nicht mehr helfen. „Die Stille war wie ein Nebelschleier, der mich einhüllte; ich zog mich immer mehr zurück und wurde sehr ängstlich“, so die zweifache Mutter. „Die Schwerhörigkeit belastete auch die Beziehung. Mein Mann musste viele Probleme allein lösen, Termine absprechen, die Kinder großziehen. Und auch um mich musste er sich immer mehr kümmern. Es war für uns beide eine schwere Zeit.“

Doch dann ließ sich Stefanie Arnold in einer spezialisierten HNO-Klinik operieren. Auf ihrem rechten Ohr wurde ein Cochlea-Implantat eingesetzt. Die Gewöhnung an das neue Hören dauerte eine Zeit. Doch heute versteht sie wieder alles, freut sich an ihrer Familie und daran, endlich wieder Klavier spielen zu können. – „Um die Klänge noch besser hören zu können, habe ich mir für das andere Ohr ein spezielles Hörgerät gegönnt. Das arbeitet perfekt mit meinem CI zusammen. Ganz besonders genieße ich die Gespräche auf den ausgedehnten Spaziergängen mit meinem Mann – und dass ich mich ihm und den Menschen wieder öffnen kann.“

Neueste Hörimplantate: oft ein großes Plus an Kommunikationsfähigkeit und Lebensqualität

Geschichten wie die von Stefanie Arnold zeigen, dass es sich lohnt, der eigenen Schwerhörigkeit aktiv zu begegnen. – „Wer selbst mit Hörgeräten an Grenzen stößt, Gesprächen nicht mehr zuverlässig folgen kann, beim Fernsehen oder am Telefon nicht mehr versteht, dem können neueste Hörimplantate oft zu einem großen Plus an Kommunikationsfähigkeit und Lebensqualität verhelfen“, so Dr. Eva Schönberger von der Initiative „Ich will hören!“. „In unserem Hörmobil informieren wir gemeinsam mit unserem Partner, der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Augsburg, leicht verständlich und ansprechend über Hörschädigungen sowie über aktuelle Therapiemöglichkeiten für jene Menschen, denen Hörgeräte keine ausreichende Unterstützung bieten. Wir hoffen, dass unser Informationsangebot in Donauwörth auf eine ebenso große Resonanz stößt, wie wir sie bisher bereits an vielen Orten erleben konnten. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.“ (pm)