Wer raucht, gefährdet die eigene Fruchtbarkeit sowie die Gesundheit der Schwangeren und des ungeborenen Kindes. Bild: AOK Mediendienst
Rauchen schadet nicht nur der Gesundheit, es kann sich auch negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Der Welt-Nichtrauchertag macht auf die Risiken und Folgen des Rauchens aufmerksam.

Rauchen wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Bei Frauen beeinträchtigen die Inhaltsstoffe des Tabaks unter anderem die Entwicklung der Eizellen und den Hormonkreislauf, rauchende Männer produzieren weniger Spermien, die zudem häufiger erbgutgeschädigt sind. Die Erfolgschancen bei einer künstlichen Befruchtung können durch das Rauchen ebenfalls deutlich geringer sein. Rauchende Paare mit Kinderwunsch sollten daher am besten ganz auf Nikotin verzichten. „Studien zufolge ist die Gefahr, unfruchtbar zu werden, aber auch bei Passivraucherinnen erhöht“, sagt Michael Meyer, Direktor der AOK Donau-Ries.

Rauchen belastet die Schwangerschaft

Auch in der Schwangerschaft sind die gesundheitlichen Gefahren nicht zu unterschätzen. So war laut einem US-amerikanischen Gesundheitsregister mit medizinischen Daten zu rund 9,1 Millionen Geburten aus den Jahren 2004 bis 2014 das Risiko einer Frühgeburt bei Raucherinnen im Vergleich zu Nichtraucherinnen um 39 Prozent höher, das einer Totgeburt um 37 Prozent. Die Gefahr, dass es zu Wachstumsstörungen beim Ungeborenen kommt, war sogar mehr als doppelt so hoch. Der Rauch einer Zigarette enthält mehr als 4.000 Chemikalien, darunter zahlreiche toxische und krebserregende Stoffe wie beispielsweise Nikotin. Dieses verengt die Blutgefäße mit der Folge, dass es durch die geringere Durchblutung zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen des Ungeborenen kommen kann. So sind Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben, meist kleiner und kommen leichter zur Welt als Kinder von Nichtraucherinnen.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts ist der Anteil der Mütter, die während der Schwangerschaft geraucht haben, in den vergangenen Jahren zwar deutlich gesunken: von knapp 20 Prozent (2007) auf etwa elf Prozent in 2017. „Ideal wäre aber, wenn schwangere Frauen gar nicht rauchen würden“, empfiehlt Michael Meyer. Auch während der Schwangerschaft lohne sich das Aufhören zu jeder Zeit und auf jeden Fall, denn die Risiken für das Kind reduzierten sich sofort.

Auch Männer in der Verantwortung

Doch nicht nur die Frauen, auch Männer können durch einen Rauchstopp die eigene Fruchtbarkeit erhöhen und die Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind während der Schwangerschaft mindern. „Zum einen schadet das Passivrauchen. Zudem fällt es rauchenden Schwangeren viel schwerer, damit aufzuhören, wenn in ihrer Nähe geraucht wird, und die Rückfallquote ist höher“, so Meyer. Werdende Väter seien daher ebenso in der Verantwortung, sich das Rauchen abzugewöhnen. Übrigens: E-Zigaretten sind keine Alternative, denn sie verdampfen eine nikotinhaltige Flüssigkeit, die außerdem weitere gesundheitsschädliche Stoffe enthält.

Weitere Informationen und Tipps:

  • www.aok.de > Suche "Nichtraucher werden"
  • www.frauenaerzte-im-netz.de > Suchbegriff "Rauchen"

www.iris-plattform.de > IRIS (Individualisierte, risikoadaptierte, internetbasierte Intervention zur Verringerung des Alkohol und Tabakkonsums bei Schwangeren): Die Onlineberatung für Schwangere ist ein Angebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und kostenfrei. (pm)