Stefanie Quitterer wird ab dem 18. April ihre Arbeit als Stadtschreiberin der Stadt Nördlingen aufnehmen. Von links: Ralf Lehmann (Bücher Lehmann), David Wittner (Oberbürgermeister Nördlingen), Stefanie Quitterer (Stadtschreiberin Nördlingen), Rudi Scherer (Stadt Nördlingen) und Kathrin Häffner (Stadtbibliothek Nördlingen) Bild: Thomas Oesterer
Im kleinen Kreis wurde heute die neue Nördlinger Stadtschreiberin, Stephanie Quitterer, vorgestellt. Von Mitte April bis Ende Juli unterstützt sie die Stadt Nördlingen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur und wird in dieser Zeit für einige Projekte in und um die Stadt Nördlingen verantwortlich sein.

Auf Anregung und Initiative von Ralf Lehmann (Bücher Lehmann), lobte die Stadt Nördlingen vor rund einem Jahr ein Stadtschreiberstipendium für Kinder- und Jugendliteratur aus. Durchgesetzt hat sich unter vielen Bewerbern, Stephanie Quitterer, die für das Amt der Stadtschreiberin extra von Berlin nach Nördlingen ziehen wird.

Stephanie Quitterer startet am 18. April 

Bei der offiziellen Vorstellung der neuen Stadtschreiberin im Nördlinger Rathaus zeigte sich auch Oberbürgermeister David Wittner begeistert: "Obwohl wir viele interessante Videobewerbungen erhalten haben, war die originelle Bewerbung von Frau Quitterer früh mein Favorit. Deshalb ist es besonders schön, dass wir unsere erste Wahl direkt für uns gewinnen konnten."  Die Aufgabenfelder werden zwar coronabedingt in den kommenden Wochen - bis Antritt der Stelle am 18. April - angepasst werden müssen, vorgesehen sind aber ein intensiver Kontakt mit der Öffentlichkeit, Lesungen in Kindergärten und Schulen, die Einrichtung eines Blogs über ihre Zeit in Nördlingen und, sofern möglich, Abendveranstaltungen, sowie eine Schreibwerkstatt mit Kindern und Jugendlichen.

Nördlingens Bürger*innen sollen im Mittelpunkt stehen 

Die 38-Jährige möchte in den drei Monaten, die sie in Nördlingen verbringen wird, so viel wie möglich über die Stadt und deren Bürger*innen erfahren. Frei nach dem Motto "Die eigentliche Geschichte sind die Menschen dahinter", wird deshalb ein Projekt ins Leben gerufen. Für dieses soll sich die neue Stadtschreiberin mit Menschen aus der Region zu Einzelgesprächen treffen, um mit ihnen über die Stadt und deren Besonderheiten zu sprechen. Das Highlight wird das persönliche Treffen mit Kindern und Jugendlichen sein, die der Stadtschreiberin ihre Lieblingsorte in und um Nördlingen zeigen sollen. Diese werden im Anschluss auf einer Karte zusammengefasst und ausgestellt. Ziel ist es, die Stadt in unterschiedlichen Facetten und aus verschiedenen Perspektiven darzustellen. "Es müssen keine Orte mit besonderer historischer Relevanz sein. Vom Daniel bis zur einfachen Holzbank im Hinterhof darf gerne alles dabei sein. Hauptsache, der Ort hat einen emotionalen Wert", erklärt Quitterer ihre Vision. Für die Anmeldung zu den persönlichen Treffen wird es auf der Homepage der Stadt Nördlingen und dem künftigen Stadtschreiber-Blog eine Kalenderfunktion geben, mit der sich alle Interessierten ganz einfach von zu Hause anmelden können.

Kultur soll Corona trotzen 

Stephanie Quitterer selbst freut sich auf die neue Herausforderung: "Ich finde es toll und unterstützenswert, dass die Stadt Nördlingen speziell Kinder- und Jugendliteratur fördern möchte. Gerade im Kindesalter ist es unfassbar wichtig, ans Lesen und seine Facetten herangeführt zu werden. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen." Dass die Stadt neugierig auf die neue Stadtschreiberin ist, zeigt wohl auch, dass innerhalb kürzester Zeit eine kostenfreie Wohnung für die Dauer der dreimonatigen Tätigkeit in Nördlingen gefunden werden konnte. Von Mai bis Ende Juli wird Stephanie Quitterer in einer Wohnung über dem Uhrengeschäft Willa untergebracht sein. Auch Initiator Ralf Lehmann sieht mit Vorfreude in die Zukunft und stellt klar: "Auch wenn der Slogan vielleicht geklaut ist, sollen die kommenden Monate unter folgendem Motto stehen: Kultur trotzt Corona."