22. März 2021, 10:11
Quartierzentrum Wemdinger Viertel

Eine Million Euro für Nördlingen

Auf dem Bild von links: Pastoralratsvorsitzende Susanne Winter, Oberbürgermeister David Wittner, Stadtpfarrer Benjamin Beck, Bischof Dr. Bertram Meier, Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange, Kirchenpfleger Josef Lechner. Bild: Studio Herzig
Eine kräftige Finanzspritze hatte am vergangenen Freitag MdB Ulrich Lange in der Tasche. Der Bund fördert das neue Quartierszentrum im Wemdinger Viertel in Nördlingen mit einer gewaltigen Summe.

„St. Josef ist meine Kirche, dort habe ich meine Erstkommunion empfangen. In den Jugendräumen trafen wir uns zu den Gruppenstunden der Ministranten und im Pfarrsaal habe ich viele Veranstaltungen unserer Pfarrgemeinde aktiv mit gestaltet. St. Josef hat mich geprägt", sagt MdB Ulrich Lange. Deshalb war es für den CSU-Bundestagsabgeordneten auch eine besondere Freude, am Ende des Festgottesdienstes am Josefstag in der St.-Josefskirche die Entscheidung des Bundes mitzuteilen.

Was entstehen soll

Das neue Gebäude soll das bestehende Pfarrheim der Pfarrei St. Josef ersetzen und die Funktion eines modernen Quartierszentrums für alle Bewohner des Wemdinger Viertels wahrnehmen. Eine optimale Raumnutzung  und die Einführung energetischer Standards werden durch den Neubau ermöglicht. Die Katholische Kirchenstiftung St. Josef als Bauherr plant einen teilbaren Bürgersaal für 120 Personen mit barrierefreiem Zugang. Der neue Raum soll Versammlungs- und Begegnungsstätte für alle Bürgerinnen und Bürger sein. Im Obergeschoss wird ein Jugendbereich eingerichtet. Weitere Parkmöglichkeiten werden geschaffen sowie eine für Veranstaltungen nutzbare Gartenanlage. In künftigen Bauabschnitten sind auf dem Areal rund um die St.-Josefskirche dann weitere Vorhaben geplant, wie beispielsweise die Sozialstation St. Vinzenz oder ein Kindergartenneubau mit Hort.

Finanzspritze vom Bund

Um Sanierungsmaßnahmen innerhalb der kommunalen Infrastrukturen zu unterstützen, stellte der Bundestag mit dem Nachtrag zum Bundeshaushalt 2020 weitere 600 Millionen Euro für das Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereich Sport, Jugend und Kultur" zur Verfügung. Gefördert werden Projekte mit besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung. Ulrich Lange: „Wir stärken mit diesem Programm die Lebensqualität in vielen Gemeinden. Das Geld kommt unmittelbar den Kommunen zugute, die soziale, integrative und gesellschaftliche Angebote als wichtige Bindeglieder des bürgerschaftlichen Zusammenhalts vor Ort schaffen.“

Lange betonte, dass es sich bei diesem Förderprogramm um eine reine Bundesförderung handele, obwohl grundsätzlich keine Bundeszuständigkeit vorliege. Der Bund nehme eine Verantwortung für die Kommunen dennoch wahr und übernehme Leistungen in einem enormen Umfang für die Gemeinden, wie hier vorliegend: Der Bund werde knapp 30 Prozent der Investitionssumme tragen, die mit circa 3,5 Millionen Euro veranschlagt ist. Die Stadt Nördlingen würde circa 1,26 Millionen Euro übernehmen, auf die Kirchenstiftung entfielen circa 1,24 Millionen Euro, also jeweils circa 35 Prozent der Investitionskosten.

Generationsübergreifende Begegnungsstätte

"Wir haben uns ganz eindeutig und im Stadtrat einstimmig für dieses großartige Projekt entschieden. Das Wemdinger Viertel erhält mit dem Quartierszentrum einen Ort der generationenübergreifenden Begegnung, der gegenseitiges Verständnis fördert, die Nachbarschaft stärkt und zu einer lebendigen Gemeinschaft beiträgt. Ich bin mir sicher, dass das Quartierszentrum auch über den Stadtteil hinaus positive Wirkung entfalten wird und auch für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner unserer geplanten Gartenstadt zum Anziehungspunkt werden kann“, erklärte Oberbürgermeister David Wittner. 

Bischof Dr. Bertram Meier zelebrierte Patronatsgottesdienst

Von einer Herzensschwäche, die nicht mit medizinischen Mitteln zu heilen sei, sprach Bischof Dr. Bertram Meier angesichts der Neid-Parolen in Coronazeiten in seiner Predigt in der Nördlinger St. Josef Kirche. „Christsein ist weder Weltverachtung noch Weltflucht, sondern die Bereitschaft, alles Menschen Mögliche dafür einzusetzen, um die Welt humaner zu gestalten“.

Freude über Quartierszentrum

Gerade in einer Pfarrei, die dem Heiligen Josef geweiht ist, stehe es gut an, sich um Menschen zu kümmern, die vom Netz der Nächstenliebe getragen werden, sagte der Bischof im Hinblick auf das geplante Quartierszentrum. Auch Stadtpfarrer Benjamin Beck zeigte sich erfreut, „dass das Wemdinger Viertel nun ein neues Zentrum erhält, wo sich Menschen weit über den kirchlichen Bereich hinaus begegnen können.“ (pm/dd)