Ende November wird man in Donauwörth wieder öfter den Satz hören: „Komm, wir gehen zum Alt.“ Wenn Peter Alt nämlich wieder seinen Imbissstand ‚Schmankerl vom Alt‘ aufbaut, ist der Rathausplatz - inoffiziell auch als Peter-Alt-Platz bekannt - eine feste Anlaufstelle für traditionsbewusste Donauwörther. Denn seit bald sechs Jahrzehnten ist die ‘Fischbraterei Alt‘ aus dem kulinarischen Angebot der ehemaligen freien Reichsstadt nicht mehr wegzudenken – ebenso wenig wie aus dem Leben der Familie Alt.
„Es ist ein reiner Familienbetrieb“, umschreibt Peter Alt den Imbiss, den sein Bruder bereits 1967 gegründet hatte und in dem Peter Alt im Alter von vier Jahren seine ersten Erfahrungen im Fisch ausnehmen gesammelt hatte. Dass er das Geschäft weiterführen werde, stand für ihn daher nie infrage. „So eine Institution darf man nicht sterben lassen“, macht er unmissverständlich klar und blickt dabei auch auf die Söhne Alex und Patrick, die ebenfalls fleißig mitarbeiten und im ‚Schmankerl vom Alt‘ mehr als nur eine Familienpflicht sehen. „Wir sind damit groß geworden. Daher ist es für uns Familie, Heimat und Tradition“, erklärt Alex und fügt hinzu: „Es ist ein Hobby für uns.“
Das ‚Schmankerl vom Alt‘ zwischen Beruf und Familie
Und Hobby trifft es perfekt: Alle Familienmitglieder und sonstige Helfer sind voll berufstätig, weswegen das ‚Schmankerl vom Alt‘ nur an bestimmten Tagen aufmacht. Traditionell ist das der Aschermittwoch und Karfreitag sowie die Vorweihnachtszeit. Dazu können noch einzelne Großereignisse kommen wie 2025 das Cityriver Hafenfest. „Das Hafenfest mussten wir machen. Zum Hafen gehört ein Fisch dazu“, begründet Alex Alt. Viele andere Veranstaltungen müsse man jedoch absagen, gesteht Alt Senior, da eben auch noch Jobs, Familie und andere Verpflichtungen warten würden. „Daher muss ich Prioritäten setzen. Wir machen dann das, was wichtig ist für Donauwörth und für uns.“
An den Tagen, wo geöffnet ist, da stecken alle aber die volle Leidenschaft rein – ebenso wie es zu einem Hobby gehört. „Es ist ein erfüllendes Gefühl, wenn die Leute gerne kommen und unseren Einsatz zu schätzen wissen“, fasst Sohn Alex die Leidenschaft in Worte.
Ein einfaches Erfolgsrezept für Donauwörth
Angesprochen auf das Geheimrezept hinter dem Erfolg antwortet Peter Alt nur mit einem Lächeln: „Wir geben unser Bestes für den Kunden.“ Das gilt sowohl für den Arbeitseinsatz als auch für die Qualität. An den Gast geht nur, was Familie Alt auch selbst für gut befindet. Dafür geht man bei der Preisgestaltung auch mal ins Risiko. Aber die Gäste können sich darauf verlassen, dass sie für das Geld auch einen entsprechenden Gegenwert bekommen, wie Alex Alt versichert. „Lieber verlangen wir 50 Cent mehr und dafür stimmt die Qualität und die Portionsgröße. Wir betrachten es immer so, als wären wir unser eigener Kunde. Und uns muss es schmecken.“
Zudem wird viel Wert auf den Service gelegt. Dank Patrick Alt steckt in dem von außen urig wirkenden Imbissstand modernste Technik. „Die Technisierung hat Patrick vorangetrieben. Da sind wir auf einem hohen Level“, ist Peter Alt stolz. Unter anderem sorgen Bestellmonitore an jeder Station dafür, dass die Bestellungen manchmal schneller bei den Gästen sind als diese erwarten. „Es ist schon ein Running Gag bei uns“, sagt Alex: „Fastfood-Restaurants bezeichnen sich immer als schnell. Das können wir besser.“
Das sehen auch die Donauwörther so. Und daher wird man den Satz ‚Komm, wir gehen zum Alt‘ auch in Zukunft noch oft in der Vorweihnachtszeit hören. Denn an ein Ende der Institution „Schmankerl vom Alt“ verschwendet Peter Alt nicht einen einzigen Gedanken – und mit den Söhnen steht die folgende Generation bereit, diese Donauwörther Institution mit viel Leidenschaft weiterzuführen.