Nach über 40 Jahren bedarf die ehemalige Klosterkirche einer erneuten Sanierung mit Millionenaufwand. Bild: Robert Kaußler
In der vergangenen Gemeinderatssitzung hat Auhausen seinen Haushalt für das Jahr 2021 verabschiedet. Neben dem Ausbau des Kindergartens, wird vor allem die Sanierung der Klosterkirche ein großer Kostenfaktor sein.

Die Gemeinde Auhausen ist aktuell finanziell „gut aufgestellt“, schickte Bürgermeister Martin Weiß bereits zu Beginn der Gemeinderatssitzung voraus. Im Anschluss stand dann vor allem die Beratung und Beschlussfassung zum Haushalt 2021 im Mittelpunkt.

Der Verwaltungshaushalt  wird sich auf im kommenden Jahr auf ein Gesamtvolumen von 1.805.400 Euro belaufen. Neben den finanziellen Pflichtausgaben, die die Gemeinde zu tätigen hat, soll vor allem eine umfangreiche Unterstützung des kulturellen und ehrenamtlichen Lebens in der Gemeinde hat ihren Stellenwert bekommen. Davon profitieren z. B. der Jugendraum Auhausen, die Musikkapelle und Posaunenchor, die Gemeindebücherei, beide Heimat- und Verschönerungsvereine sowie die gemeindlichen Feuerwehren.

Vermögenshaushalt von rund 1,1 Millionen Euro 

Die Vorstellung des Vermögenshaushaltes mit 1.118.500 Euro erreicht zwar nicht den Rekordhaushalt des Vorjahrs, stellt aber erneut einen enormen Kraftakt für die 1.000-Einwohner-Gemeinde dar. „Maßgebliche Investitionen stehen im Zusammenhang mit dem großen bürgerlichen Engagement in der nordschwäbischen Kommune“, erklärt diesbezüglich Bürgermeister Weiß. Als Projekte für das kommende Jahr sind in diesem Zusammenhang u.a. die Sanierung des historischen Bierkellers, die Generalsanierung der Klosterprälatur der Bau von Trimm-Dich-Pfad und die Errichtung des „Wörnitzparks“ zu nennen.

Auhausen benötigt kein Darlehen 

Die „gute Nachricht“ konnte dem Gemeinderat bereits vorab gegeben werden: Es wird keine Darlehensaufnahme benötigt. Im Einzelplan „kommunale Finanzwirtschaft“ wurden die Zahlen zur Darlehenstilgung und zur Rücklage sowie ein Ausblick auf deren Entwicklung in den nächsten Jahren herausgestellt. Neben der Tatsache, dass auch in diesem Jahr auf eine Kreditaufnahme verzichtet und auf eine Rücklagenentnahme von 136.600 Euro zurückgegriffen werden kann, dürfte die Gemeinde Auhausen nach aktuellem Stand mit der letzten Darlehenstilgung im Jahr 2025 im gemeindlichen Haushalt schuldenfrei sein.

Ein großer und sich über die nächsten Jahre hinziehender „Themenblock“ ist die Aufnahme der Gemeinde Auhausen in das staatliche Sonderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“, wofür in Auhausen und insbesondere mit den Bürgern bereits einiges an Vorarbeit geleistet worden ist. Neben der Aufwertung des altehrwürdigen klösterlichen Abtsitzes (Prälatur) werden das „kommunale Fassadenprogramm“ finanzielle Mittel in Anspruch nehmen. Jedoch dürfen hierfür staatliche Zuwendungen erwartet werden. Um ihrer eigenen Geschichte und der damit verbundenen Verantwortung gerecht zu werden, wird die Gemeinde einen Zuschuss an dem anlaufenden Millionenprojekt „Dachstuhlsanierung der ehemaligen Klosterkirche Auhausen“ gewähren.

Kindergartenausbau als größtes Projekt 

Schwerpunkt des vorliegenden Zahlenwerkes dürfte jedoch die Kindergartensanierung in Auhausen sein. Der weiter wachsende Bedarf in der umtriebigen und jungen Gemeinde veranlasste die Verantwortlichen nunmehr, einen aktuellen sowie künftigen Bedarf feststellen zu lassen. In dessen Folge wurde ein Baubeschluss zur Sanierung, zum Umbau und zur Erweiterung des Kindergartens gefasst. Bei geschätzten Baukosten von 1,6 Millionen Euro wird die Gemeinde Auhausen den Hauptanteil tragen und 15 Prozent  Zuschuss aus der Kirchengemeinde erhalten. Alle Beteiligten hoffen aktuell auf eine Aufnahme in das 4. Sonderinvestitionsprogramm des Freistaates Bayern. Dadurch könnte man nach Abzug aller aktuellen Fördermöglichkeiten mit einem Eigenanteil von rund 700.000 Euro kalkulieren. Nach Fertigstellung kann die Kirchengemeinde Auhausen als Einrichtungsträger dann eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen, 18 Krippen- und 50 Kindergartenplätzen anbieten.

Bürgermeister Weiß zeigte sich zufrieden mit der momentanen Gesamtsituation in der Gemeinde Auhausen mit einem 3.000.000-Euro-Haushalt (Vorjahr: 4 Mio.), der Wohn- und Arbeitsplatzperspektiven für eine kommende Generation aufweist – und verbunden mit der Hoffnung auf eine kontinuierliche Entwicklung der Finanzen von Staat und Gemeinden in einer Zeit „nach der Pandemie“. (pm)