1. Oktober 2023, 07:00
Freie Wähler

Wahlcheck mit Michael Bosse

Michale Bosse. Bild: Fullhaus GmbH
Michael Bosse ist Direktkandidat der Freien Wähler für den Stimmkreis Donau-Ries. Wir haben mit ihm über die Landtagswahl gesprochen.

Landesvorsitzendem Hubert Aiwanger wurde in der Vergangenheit mehrfach vorgeworfen, er würde „am rechten Rand nach Wählern fischen“. Wie positionieren Sie sich zu den teils umstrittenen Aussagen von Hubert Aiwanger und dem Vorwurf, dass die Freien Wähler keine Partei der Mitte sind?


Michael Bosse: Ich halte dies für eine klare Kampagne gegen Hubert Aiwanger und die Freien Wähler. Die Aussagen sind nicht fragwürdig, vielmehr spricht Aiwanger in einer Sprache, die die Leute auch verstehen. Aiwanger und die Freien Wähler sind Politiker aus der Mitte der Gesellschaft, mit einer sehr breiten kommunalpolitischen Verwurzelung, also keine vom rechten oder linken Rand. Wir sagen, was Sache ist. Es wird versucht, den Erfolg hier in Bayern, vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht kleinzureden und wie bereits immer wieder vor jeder Wahl dieses Thema zu spielen.

Die Freien Wähler machen sich für die Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer stark. Erklären Sie uns die Beweggründe der Partei für diese Forderung.

Michael Bosse: Die jüngste Reform der Erbschaftssteuer durch die Bundesregierung ist der Anlass, wobei Bewertungsverfahren so verändert wurden, dass die Steuerlast bei der Übergabe von Eigentum an die nächste Generation steigt. Seit 2008 wurden die Freibeträge nicht mehr angepasst, obwohl die Grundstückswerte in Bayern sich seither zum Teil verdreifacht haben. Was die Ampel nun beschlossen hat, ist nichts anderes als eine versteckte Steuererhöhung. Viele europäische Länder haben die Erbschaftssteuer schon abgeschafft und dies fordern wir mit Nachdruck.

Welcher Standpunkt einer anderen Partei findet Ihre vollständige Zustimmung?

Michael Bosse: Der Klimaschutz und die nachhaltige Veränderung unserer Gesellschaft finden meine volle Zustimmung. Nur dürfen wir uns hier nicht von Ideologien leiten lassen, sondern wir müssen diesen wichtigsten Baustein der Zukunft auf eine wirtschaftliche Basis, mit pragmatischen Lösungen, siehe z.B. Thema Wasserstoff, ausrichten. Denn nur so werden die nötigen Mittel zur Verfügung stehen, um diese Generationen übergreifende Aufgabe zu meistern.