Eigner ANGELS US-Guard Brandi Beasley lieferte auch im Endspiel gegen Keltern erneut eine ordentliche Partie ab Bild: Martin Fürleger
Der Angels Cup 2023 lieferte wieder einmal Frauenbasketball auf höchstem nationalen Niveau. Mit dem deutschen Meister nahm der Favorit den Pokal erwartungsgemäß mit nach Keltern, nachdem sie sich im Finale gegen die Angels durchsetzten.

Das neu formierte Team aus Nördlingen zeigte sehr gute Fortschritte, gewann das Halbfinale gegen Wasserburg souverän und hielt gegen Keltern streckenweise beherzt dagegen. Das Team von Coach Matiss Rozlapa scheint auf einem guten Weg, wie weit wird sich am nächsten Wochenende zeigen beim ersten Saisonspiel in Leverkusen und drei Tage später beim ersten Heimspiel gegen Hannover am 3.Oktober.

Halbfinale 1: Heidolph Schwabach Baskets  – Rutronik Stars Keltern 40:103

Was für die einen ein lockeres Warmlaufen ist für die anderen eine klare Überforderung. Keine Überraschung, dass der deutsche Meister aus Keltern für den Zweitligisten aus Schwabach nicht nur eine Nummer zu groß war. Beim 103:40 überzeugten vor allem Kelterns Französin Sara Roumy (22 Punkte) und US-Girl Abbey Hoff (20) auf Seiten Schwabachs.

Halbfinale 2: Eigner Angels – TSV 1880 Wasserburg 85:56  (24:10, 16:12, 25:18, 20:16)

Wasserburg gegen Nördlingen. Das Bayern-Derby. Mehr als 30 Mal war man sich in 1.Liga und Pokal begegnet. Doch die Zeiten sind vorbei. Der Rekordmeister TSV Wasserburg ist nur noch zweitklassig. Dennoch weckt das Match-Up Emotionen und Erinnerungen bei Fans und Verantwortlichen. Umso schöner, dass die Oberbayern zum Angels-Cup zusagten und das Bayern-Derby zumindest in der Vorbereitung ein Revival erlebte. Mit einem fulminanten 16:2-Start setzten die Angels ein klares Zeichen und dominierten das Match in der Folge quasi nach Belieben. Obwohl die überragende Erika Davenport (13 Punkte und 10 Rebounds in 13 Minuten) nicht mehr eingesetzt wurde, fuhren die Mädels um Kapitänin Lisa Bertholdt einen standesgemäßen 85:56-Sieg im Bayernderby ein.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (13),  Nicole Brochlitz (13, 3 Dreier), Enija Viksne (2, 9 Assists), Mariam Haslé-Lagemann (10), Lisa Bertholdt (7), Brandi Beasley (13), Anna Löffler (6), Yulia Musienko (7), Leonie Kambach (14). Danielle McCray wurde aufgrund einer Verletzung nicht eingesetzt.

Spiel um Platz 3:

Heidolph Schwabach Baskets  - TSV 1880 Wasserburg 65:73 (18:20, 7:20, 22:17, 18:16)

Im Spiel um Platz drei, dem Duell zweier bayerischer Zweitligisten behielten die Wasserburgerinnen am Ende knapper die Oberhand als erwartet. Mit 73:65 setzten sich die Mädels des ehemaligen Serienmeisters durch und profitierten von der physischen Dominanz ihrer Center-Spielerin Simmons (21 Punkte, 11 Rebounds) sowie der Treffsicherheit Maria Perners (23, 5 von 11 Dreier). Bei Schwabach überzeugte vor allem Abbey Hoff mit einem Double-Double (20, 12)

Finale

Eigner Angels - Rutronik Stars Keltern 60:79 (10:19, 13:19, 17:26, 20:15)

Im Finale gegen den deutschen Meister aus Keltern gab es gleich ein dreifaches Wiedersehen. Mit Joey Klug, Elina Koskimies und Lindalotta Lehtoranta trugen drei ehemalige Angels das grüne Trikot der Rutronik Stars. Ohne die geschonte Danny McCray und mit Davenport sichtlich gehandicapt standen die Angels unter den Körben häufig auf verlorenem Posten. Dennoch ließen die Nördlinger Guards Eni Viksne und Brandi Beasley den Ball gut laufen und erspielten ihrem Team zahlreiche Wurfoptionen, die leider nicht so hochprozentig verwertet wurden wie man es sich wünschen würde. In dieser frühen Zeit der Saison ist dies aber wohl verständlich und verzeihbar. Früh lagen die Rieserinnen zurück gegen den hohen Favoriten, weil diese immer wieder unter dem Korb scoren konnten, doch es wurde nach Kräften gefightet. Beasley, die noch im Liegen einen Assist zu Haslé-Lagemann schleudert, Davenport mit aller Energie gegen die deutlich größeren Center-Spielerinnen des Gegners oder eine unermüdlich rackernde Lisa Bertholdt sind Belege des Kampfgeists der neuen Angels-Mannschaft.

Und genau diesen Spirit wollen die Angels-Fans sehen, auch wenn der Halbzeitstand von 23:38 eine deutliche Sprache spricht was die spielerischen (und finanziellen) Möglichkeiten der beiden Teams angeht. Mit eben jener Einstellung verkürzten die Gastgeberinnen den Rückstand innerhalb weniger Minuten auf 38:44 und zwangen Keltern zu einer Auszeit, nach der dort wieder ein Gang höhergeschaltet wurde. Außerdem kam deren offensive Wunderwaffe Cooper (27 Punkte) zurück und brachte schnell wieder einen zweistelligen Vorsprung aufs Scoreboard. Das Endspiel, auch wenn es mit 60:79 verloren wurde, stellte jedoch einen weiteren Schritt nach vorne dar in der Entwicklung der Eigner-Girls. Noch eine Woche hat Coach Rozlapa Zeit um sein Team auf das erste Saisonspiel in Leverkusen vorzubereiten. Das erste Heimspiel folgt dann bereits wenige Tage später, am Feiertag 3. Oktober gegen Vizemeister Hannover.

Für die Angels spielten: Erika Davenport (24),  Nicole Brochlitz (4), Enija Viksne (2), Mariam Haslé-Lagemann (2), Lisa Bertholdt (2), Brandi Beasley (18), Anna Löffler , Yulia Musienko, Leonie Kambach (6), Danielle McCray (n.e.) (pm)