Basketball

Ein WNBA-Star kehrt zurück zu den eigenen Wurzeln

WNBA-Spielerin Luisa Geiselsöder war am Montag in Nördlingen für viele Mädchen ein "echter Star zum Anfassen". Bild: Thomas Oesterer
Seit diesem Jahr spielt Luisa Geiselsöder für die Dallas Wings in der stärksten Basketballliga der Welt. Für ein Basketball-Camp für Mädchen besuchte sie jetzt ihre alte Wirkungsstätte in Nördlingen.

Bereits 2020 wurde Luisa Geiselsöder von den Dallas Wings im WNBA-Draft an der 21. Stelle ausgewählt. Ihr Debüt für das US-Team gab die heute 25-Jährige allerdings erst in diesem Jahr. Als Rookie wusste sie direkt zu überzeugen. Besonders beeindruckend ist diese Leistung zu bewerten, wenn man bedenkt, dass Geiselsöder erst verspätet zum Team stieß. Als die WNBA-Saison begann, spielte sie noch in den französischen Playoffs für Basket Landes. Auch das zweiwöchige Training Camp, zu dem sie im April eingeladen worden war, verpasste sie aufgrund der Finalserie, die sie mit ihrem Team erreichte. Immerhin konnte sie sich als Ausgleich für die verlorene Zeit in den USA mit dem Meistertitel belohnen. 

 

Geiselsöder besucht Basketball-Camp der Eigner Angels

Im Anschluss ging es direkt nach Dallas und damit in die WNBA. Für Geiselsöder ging damit ein echter Traum in Erfüllung. "Für mich war die WNBA schon immer ein Traum. Ich wusste allerdings lange Zeit nicht, wie nah ich tatsächlich an diesem Traum dran bin. Die ersten ernsthaften Gedanken an eine professionelle Karriere hatte ich dann in meinem letzten Jahr hier bei den Angels",  erklärt sie. Am Montagmorgen kehrte Geiselsöder als "Local Hero" zum sogenannten "HER WORLD - HER RULES"-Girls Day in die Nördlinger Hermann-Keßler-Halle zurück. Das Projekt, das vom DBB mit den DBBL, unterstützt von der FIBA, ins Leben gerufen wurde, bietet für basketballinteressierte Mädchen unter 14 Jahren die Chance, diesen tollen Sport kennenzulernen. Die Eigner Angels Nördlingen hatten sich im Vorfeld für das Projekt beworben und direkt den Zuschlag bekommen. Für den Verein "eine tolle Sache", wie Kurt Wittmann von der Pressestelle der Angels bestätigt. Ein toller Erfolg auch deshalb, weil tatsächlich rund 50 Mädchen teilnahmen - und das am letzten Tag vor dem Schulstart. Neben verschiedenen Stationen rund um das Thema Basketball, die von den Bundesligaspielerinnen der Angels geleitet wurden, gab es als besonderes Highlight noch eine Frage- und Autogrammstunde mit Luisa Geiselsöder. 

"Für mich ist Nördlingen immer ein Stück Heimat"

Für den WNBA-Star schließt sich mit dem Camp ein schöner Kreis. In Nördlingen machte sie mit 16 Jahren die ersten Schritte im Profi-Basketball, hier feierte sie außerdem ihre Premiere im Trikot der Deutschen A-Nationalmannschaft. "Für mich ist Nördlingen ein Stück Heimat, in das ich immer wieder gerne zurückkehre. Natürlich nur, wenn es die Zeit zulässt", erklärt sie. Der einfach Grund hierfür: Anders als für die Kollegen im Männer-Basketball steht für viele Basketballerinnen - auch aus der renommierten WNBA - nach der Saison kaum bis gar keine Pause an. "Ehrlich gesagt verdienen wir einfach nicht genug Geld, um zu sagen 'okay es reicht mir jetzt für sechs Monate'. Deshalb sind viele Spielerinnen dazu gezwungen, nach Europa oder Asien zu gehen und spielen dort dann die andere Jahreshälfte", so die Nationalspielerin. In den kommenden Monaten wird sie deshalb für CBK Mersin in der Türkei auflaufen - Zeitgleich der Start in die Vorbereitung für die Basketball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Deutschland.

Große Vorfreude auf Weltmeisterschaft 2026

Ein ganz besonderes Karriere-Highlight, das schon jetzt seine Schatten vorauswirft. "Wir freuen uns alle unfassbar darauf. Jedes mal wenn wir uns sehen, reden wir darüber, wie besonders dieses Turnier wird. Unser Ziel ist es, auf jeden Fall eine Medaille zu holen." Damit würde die Nationalmannschaft ein weiteres Ausrufezeichen in einer durchaus erfolgreichen Ära des deutschen Frauen-Basketballs setzen. 2024 hatte man sich zum ersten Mal in der Geschichte für Olympia qualifiziert und schied dort erst im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich aus. Darauf folge die Olympia-Goldmedaille im 3x3 und der WNBA-Titel von Leonie Fiebich und Nyara Sabally mit ihrem Team New York Liberty. Spätestens mit dem EM-Titel der Männer-Nationalmannschaft am gestrigen Sonntag scheint Basketball auch wieder in der breiten Öffentlichkeit angekommen zu sein. "Davon profitiert in Zukunft hoffentlich auch der Frauen-Basketball in Deutschland", hoffen die Verantwortlichen der Eigner Angels. Und wer weiß, vielleicht blickt der Bundesligist in 15 Jahren auf das Camp zurück und bemerkt, dass sie damals eine neue Luisa für den Basketballsport begeistern konnten. 

Redakteur. Schreibt bei uns für Online und blättle. Ist in Donauwörth geboren und aufgewachsen und der Stadt sehr verbunden. In seiner Freizeit als Spieler und Trainer auf den Fußball - und Tennisplätzen der Region zu finden.

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