Mit dem Freiwilligendienst nach Chile Bild: privat
Die 24-jährige Helena Stengel aus Buchdorf, die 22-jährige Miriam Buser aus Zoltingen (Landkreis Dillingen) und Veronika Schafl itzel (21 Jahre) aus Blindheim (Landkreis Dillingen) haben eine Gemeinsamkeit: Die drei jungen Frauen haben über den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst „Weltwärts“ und den Weltfreiwilligendienst des Bistums Augsburg ein Jahr an der Schule des Vereins Sternenkinder e.V., einer Schule für Menschen mit Behinderung, in Chile mitgearbeitet. Uns haben sie von ihrer Zeit am Colegio Niños de las Estrellas in Los Ángeles erzählt.
Veronika Schaflitzl mit zwei erwachsenen Schülern beim Spätzle machen Bild: privat
Warum habt ihr euch für ein Auslandsjahr entschieden?
Helena: Ich wollte zwischen Abitur und Studium eine Pause einlegen. Für „Weltwärts“ habe ich mich entschieden, weil der komplette Aufenthalt super organisiert ist.
Miriam: Ich wollte schon immer ins Ausland. Und nach dem Abitur war einfach der perfekte Zeitpunkt.
Veronika: Eine Bekannte hatte ihren Dienst über „Weltwärts“ auch in dieser Schule gemacht. Daher kannte ich das Projekt. Und da ich sowieso gerne nach Chile wollte, hat das gut gepasst.
Welche Aufgaben hattet ihr an der Schule?
Miriam: Ich habe mit schwerstbehinderten Kindern gearbeitet und habe dementsprechend viel im Bereich Pfl ege gemacht. Zum Beispiel Windeln wechseln oder beim Essen helfen. Aber habe ich auch viel mit den Kindern gespielt, natürlich immer im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Helena: Ich habe viel mit erwachsenen Schülern gearbeitet und Alltagsdinge wie Einkaufen, Kochen oder den Umgang mit Geld geübt. Mittags hatte ich immer Pausenaufsicht bei den kleineren Kindern und einmal die Woche habe ich die Physiotherapeutin unterstützt.
Hattet ihr auch Heimweh?
Miriam Buser (ganz links) mit einigen Schülern und Lehrerinnen, alle in chilenischer Tracht, am chilenischen Nationalfeiertag Bild: privat
Helena: Am Anfang hatte ich schon Heimweh. Aber nach drei Monaten war ich dann richtig angekommen und hatte kein Heimweh mehr. Der Abschied von Chile und vor allem von den Menschen fiel mir sehr schwer. Ich habe den ganzen Tag geweint.
Veronika: Es blieb nicht viel Zeit für Heimweh. Jeden Tag hat man neues erlebt und an neuen Aktivitäten teilgenommen.
Miriam: Heimweh hatte ich kein einziges Mal.
Was ist euer Fazit über das Jahr in Chile?
Helena: Für mich war es ein wunderbares Jahr. Die Menschen in Chile waren herzlich und offen. In den Familien der Kollegen wurde man teilweise wie ein weiteres Kind aufgenommen und auch die Schüler geben einem so viel zurück.
Miriam: Für mich war es eine super Erfahrung. Die Arbeit hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Wie wurdet ihr auf das Jahr in Chile vorbereitet?
Helena: Man muss sich bereits ein Jahr vorher für das Auslandsjahr bewerben. Nach einem Infowochenende werden die Freiwilligen in Bewerbungsgesprächen ausgewählt. Anschließend bereitet man sich mit insgesamt 25 Seminartagen auf den Auslandsaufenthalt vor. Besonders toll war, dass man immer einen Ansprechpartner hatte. Auch in Chile wusste man immer, an wen man sich wenden konnte.
Helena Stengel (rechts) und eine Schülerin des Colegio Ninos de las Estrellas Bild: privat
Wie fandet ihr das chilenische Essen?
Veronika: Das Essen in Chile war toll. Ich glaube, wir haben während unserer Zeit dort alle zugenommen. Am liebsten habe ich Empanadas, Kuchen und chilenische Hotdogs gegessen.
Hattet ihr auch Zeit zu reisen?
Miriam: In den Schulferien hatten wir dazu etwas Zeit. Im Anschluss hätte das nicht funktioniert, da das Visum nur auf ein Jahr begrenzt ist.
Habt ihr bereits vorher Spanisch gesprochen?
Veronika: Ich hatte bereits seit der 10. Klasse Spanisch in der Schule. Für den Einstieg war das gut. Aber alle hatten sehr viel Geduld und haben langsam gesprochen.
Miriam: Ich habe vorher kein Spanisch gesprochen, hatte aber Italienisch in der Schule. Ich habe allerdings das Glück, dass ich Sprachen schnell lerne und deshalb war das kein großes Problem.
Würdet ihr gerne nochmal nach Chile reisen?
Helena: Nach meinem Studium habe ich geplant nach Chile zu reisen, um die Schule und auch meine Freunde in Chile zu besuchen.
Veronika: Sofort!
Miriam: Ich war vor kurzem wieder da und es war toll.
Herzlichen Dank, dass ihr euch für das Gespräch Zeit genommen habt!
Mehr zur Schule des Vereins Sternenkinder e. V. erfahrt ihr in unserem Beitrag unter: https://www.donau-ries-aktuell.de/sternenkinder-e-v-hilfe-fuer-menschen-mit-behinderung-in-chile/
Es werden immer Freiwillige gesucht, die gerne ein Jahr im Ausland verbringen möchten. Wer sich für den Freiwilligendienst interessiert oder sich bewerben möchte, kann das tun unter: www.bistum-augsburg.de/Weltkirche/Weltfreiwilligendienst oder unter www.weltwaerts.de