750.000 Weihnachtssterne werden jährlich bei Gartenbau Hartmann kultiviert Bild: Gartenbau Hartmann
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Damit die Freude am Weihnachtsstern möglichst lange anhält:

Schon beim Kauf des Weihnachtssterns
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Damit die Freude am Weihnachtsstern möglichst lange anhält:
  • Schon beim Kauf des Weihnachtssterns sollte man darauf achten, ihn gut einzupacken. Er verträgt keinen Kälteschock und wer nach dem Einkaufen noch einen anderen Termin hat und die Pflanze im kalten Auto stehen lässt, wird nach drei Tagen keine Freude mehr daran haben, weil sie durch den Kälteschock die Blätter abwirft.
  • Im Haus sollte der Weihnachtsstern einen hellen Standort bekommen, aber nicht im direkten Sonnenlicht stehen.
  • Staunässe und Zugluft verträgt der Weihnachtsstern nicht.
  • Steht er an einem kühleren Ort, muss er etwas weniger gegossen werden.
  • Düngung braucht der Weihnachtsstern nicht.[/toggle]
Der Weihnachtsstern ist gerade jetzt zum beginnenden Advent eine beliebte Dekoration. Im aktuellen blättle haben wir Gartenbau Hartmann in Rain besucht und einmal nachgefragt, wie die Weihnachtssterne kultiviert werden, wo sie eigentlich herkommen und welche Pflegetipps es für zu Hause gibt.
Rain - Bereits im Spätsommer beginnt in vielen Gärtnereien die Saison für Weihnachtssterne. Die beliebten Pflanzen mit roten, rosafarbigen oder weißen Blütenblättern sind ein traditioneller und beliebter Weihnachtsschmuck für Haus und Wohnung. Die großen farbintensiven Blätter verbreiten in der dunklen Jahreszeit einfach gute Laune. Ich habe mich in der Gärtnersiedlung in Rain mit Johannes Hartmann von Gartenbau Hartmann getroffen. Die Familie kultiviert in der 6. Generation Pflanzen für Gartencenter und den Lebensmittelhandel. "Schon mein Vater, mein Großvater und die Generationen davor haben Weihnachtssterne kultiviert. Wir kultivieren im Jahr alleine 750.000 Weihnachtssterne. 90 % davon sind klassisch rote Pflanzen, zuzätzlich haben wir auch weiße Weihnachtssterne. Einen Teil der Pflanzen veredeln wir mit etwas Goldflitter", erzählt er mir.
Rote und weiße Weihnachtssterne gedeihen in der Halle Bild: Gartenbau Hartmann
Im Trend: fair trade Weihnachtssterne
Weiter erklärt er: "Ganz aktuell sind seit dem letzten Jahr die fair trade Weihnachtssterne. Wir sind mittlerweile ein zertifizierter fair trade Betrieb. Diese Weihnachtssterne sind rund einen Euro teurer als die anderen Weihnachtssterne. Dieser Betrag geht direkt an den Anbaubetrieb in Afrika, der das Geld wiederum in diverse soziale Projekte direkt vor Ort investiert. Gerade diese Weihnachtssterne sind am Makrt sehr gut angenommen worden und werden verstärkt nachgefragt."
Ich frage nach, wie genau ein Weihnachtsstern kultiviert wird und erfahre, dass jeder Weihnachtsstern seinen Ursprung in Afrika hat. Dort werden auf Farmen große Büsche kultiviert, von denen die Stecklinge abgenommen werden. "Die Farmen sind überwiegend in Tansania und Äthiopien. Von dort kaufen wir die Stecklinge ein, die dann bei uns bewurzelt und kultiviert werden. Mit dem Topfen fangen wir im Juni/Juli bereits an. Dies geschieht in unseren großen Glashäusern, denn der Weihnachtsstern braucht es warm. Zwischen 16 und 20°C muss das Gewächshaus schon haben. In unserem Betrieb beheizen wir die Gewächshäuser mit Abwärme aus Biogasanlagen. Eine Beheizung mit Öl oder Gas rentiert sich schon lange nicht mehr", erklärt mir der Inhaber des Gartenbaubetriebs.
Die Blätter des Weihnachtssterns färben sich erst rot, wenn die Nächte länger werden als die Tage Bild: Gartenbau Hartmann
Zum Schluss erfahre ich noch ein interessantes Detail: Der Weihnachtsstern ist eine sogenannte Kurztagspflanze. Das heißt, seine Hochblätter färben sich erst farbig, wenn die Nächte länger sind als die Tage. Ansonsten ist die Pflanze komplett grün. "Damit die Weihnachtssterne im Oktober schon anfangen, ihre Blätter zu verfärben - damit sie zum Weihnachtsgeschäft ihre ganze Pracht entfalten - müssen wir unsere Hallen künstlich verdunkeln", erklärt mir Johannes Hartmann.
Wie wurde die Pflanze zum Weihnachtsstern?
Der botanische Name der Pflanze ist Poinsettie, der lateinische Name lautet Euphorbia pulcherrima, was soviel wie "die Schönste" bedeutet. Allgemein bekannt ist sie unter den Bezeichnungen Weihnachtsstern, Adventsstern oder Christstern. Der Weihnachtsstern entstammt der Familie der Wolfsmilchgewächse. Beliebt zur Weihnachtszeit ist die Pflanze vor allem wegen ihrer intensiv gefärbten und sternförmig angeordneten Hochblätter. Die eigentliche Blüte des Weihnachtssterns ist ganz klein und unscheinbar in der Mitte der bunten Hochbllätter. Die Hauptblütezeit des Weihnachtssterns ist von November bis Januar/Februar, je nach Standort und Alter der Pflanze kann sie auch ganzjährig blühen. Beheimatet ist der Weihnachtsstern eigentlich in den Tropen von Afrika und Südamerika. Es wurde im Jahr 1804 vom Naturforscher Alexander von Humboldt nach Europa gebracht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts etablierten deutsche Auswanderer in den USA den Weihnachtsstern als Weihnachtsblume. Seit den 1950er Jahren ist er auch in Deutschland als weihnachtliche Topfpflanze und hübsche Adventsdekoration beliebt.