17. März 2022, 08:00
Zukunft Fahrrad

Hilfe von Radfahrenden für Radfahrende

Bild: ADFC Donau-Ries
Das Thema Radfahren nimmt im Landkreis Donau-Ries einen immer größeren Stellenwert ein. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Donau-Ries agiert hier als Bindeglied zwischen Radbegeisterten und den Gemeinden, Städten und dem Landratsamt.

Was für einen Großteil der Pkw-Fahrer*innen der ADAC ist, ist für Radfahrende in ganz Deutschland der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Gegründet wurde der ADFC bereits 1979 und hat mittlerweile 200 000 Mitglieder. Auch im Landkreis Donau-Ries gibt es seit dem 11. Januar 2019 einen Ableger – den Kreisverband ADFC Donau-Ries mit aktuell 96 Mitgliedern.

Neben regelmäßigen Radtouren und monatlichen Stammtischen setzt sich der ADFC auch für verkehrspolitische Themen ein. Dabei steht der Verein im regelmäßigen Austausch mit Gemeindevertreter*innen oder dem Radverkehrsbeauftragten des Landkreises. „Unser großes gemeinsames Ziel ist die Verbesserung der Infrastruktur zwischen den Städten und Gemeinden, aber natürlich auch außerhalb. Durch Meldesysteme, wie radar-online.net, das im vergangenen Jahr bereits beim ‚Stadtradeln‘ eingesetzt wurde, können wir während unserer Touren Hinweise auf Gefahrenstellen oder fehlende Beschilderung an die zuständigen Stellen weitergeben und so unseren Anteil leisten“, erklärt Steffen Reddel, 1. Vorsitzender des ADFC Donau-Ries.

Gut im Landkreis vernetzt

Gerade weil die Mitglieder des ADFC auf ihren Touren im ganzen Landkreis unterwegs sind, kennen sie die Stärken und Schwächen der Infrastruktur nur zu gut. „Der Landkreis hat ein großes Netz an Radwegen, das für touristische Nutzung ganz gut, für die Mobilität der Bevölkerung jedoch nicht wirklich hilfreich ist. Leider existieren noch zu wenig durchgängige Radwege in den Zentren, zu wenig Servicestationen und kundenfreundliche Bahnsteige. Diese Projekte müssen in den kommenden Jahren unbedingt in Angriff genommen werden“, so Reddel.

Zeitnahe Verbesserungen der Infrastruktur notwendig

Diese Missstände wurden auch schonungslos vom sogenannten ADFC Fahrradklima-Test, der größten Umfrage zur Zufriedenheit von Radfahrenden in Deutschland, aufgezeigt. „Nördlingen und Donauwörth haben hier mit den Schulnoten 3,8 bzw. 4,0 abgeschnitten“, ergänzt Reddel. Trotzdem zeige sich auch hier ein positiver Trend – immerhin haben sich die Städte um 0,2 und 0,3 Notenpunkte im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Um eine ähnlich positive Entwicklung zu garantieren, bedarf es laut ADFC zeitnaher Nachbesserungen.

Konkret geht es um sichere und ausreichende Abstellplätze für Fahrräder in Form von Fahrradboxen, Ladestationen für E-Bikes, lückenlose Beschilderung und das Schließen von Lücken im Radverkehrsnetz.

Dadurch könne auch in naher Zukunft ein Umdenken bei der Bevölkerung hervorgerufen werden, so Reddel. Für den ADFC geht es dabei nicht nur um eine Stärkung des Radverkehrs in der Region, wie der 1. Vorsitzende des Fahrradclubs bestätigt: „Eine umweltfreundliche Nahmobilität trägt wesentlich zum Umwelt- und Klimaschutz bei und ist im Hinblick auf die Erderwärmung zwingend notwendig.“