Das weiß auch Oettingens Erster Bürgermeister Thomas Heydecker zu schätzen. Bereits im Vorfeld der Wiedereröffnung sprach er von einer Vorfreude, die jeden Tag anwachse. Denn „durch die Sanierung der Krone machen wir sechs Jahrhunderte Stadt- und Baugeschichte erlebbar“. Mit den sechs Jahrhunderten scheint Thomas Heydecker fast auf das Jahr genau recht zu haben. Eine Untersuchung des Dachstuhls ergab, dass die Balken bereits im Jahr 1424 geschlagen wurden. „Die Entwicklung der Stadt ist seit 600 Jahren eng mit der Krone verbunden“, betont Thomas Heydecker und fügt hinzu: „Sie war über die Jahrhunderte immer ein kultureller, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Anziehungspunkt.“
Die Krone soll Oettingen auch in zukunft prägen
Genau das erhofft man sich auch in Zukunft vom neuen Hotel Krone. Zum einen wird das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten in Oettingen erweitert, zum anderen bereichern der Biergarten und die zwei Restaurants die Gastronomieszene. Thomas Heydecker setzt daher auf „eine deutliche Belebung der Innenstadt, eine Weiterentwicklung im Tourismus und auch neue Arbeitsplätze“.
Die Vorarbeit dafür hat Martin Götz geleistet, der als Projektmanager für das Bauvorhaben Hotel Krone verantwortlich zeichnete. Das Ergebnis ist ein Objekt mit rund 6.000 Quadratmetern Nutzfläche, die sich auf den historischen Fachwerkbau, den Kronensaal und einen Neubau verteilen. Neben den gastronomischen Angeboten gibt es 40 Hotelzimmer, die auf das Fachwerkhaus und den Neubau verteilt sind.
Als Partner für das neue Hotel Krone hat sich die Stadt Oettingen für Castlewood Hotels & Resorts entschieden. „Wir haben sehr ähnliche Vorstellungen, was die Krone so besonders macht“, beschreibt Thomas Heydecker die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Familienunternehmen, das bereits mehrere Hotels in der Eidgenossenschaft und Deutschland betreibt. Dabei hat sich das Unternehmen für seine Hotels vor allem Traditionsbewusstsein und ein familiäres Ambiente auf die Fahnen geschrieben.
Das Hotel als Herzenangelegenheit
Dies soll auch die Krone in Zukunft zum Erfolg führen. Der richtige Mann dafür scheint in Hoteldirektor Markus Wölflik gefunden. Schon der erste Kontakt mit der Krone war für die heutige Zeit ungewöhnlich. Mit seiner Frau, einer Berlinerin, machte der in Muhr am See beheimatete Markus Wölflik einen Ausflug nach Oettingen. Beim Flanieren durch die Stadt entdeckte er die Krone, bewarb sich im Anschluss auf die Position des Hoteldirektors und der Rest ist Geschichte.
In seiner Vita stehen bereits mehrere namhafte Häuser mit historischer Bedeutung. Unter anderem war er Direktor im Hotel Eisenhut in Rothenburg ob der Tauber, einem Patrizierhaus aus dem 15. Jahrhundert. Zuletzt leitete er Schloss Frankenberg in der Nähe von Würzburg. Dessen Historie geht bis auf das 12. Jahrhundert zurück. Die Stärke solch geschichtsträchtiger Gebäude liegen für Markus Wölflik auf der Hand. „So ein historisches Gebäude hat viel zu erzählen und eine besondere Ausstrahlung.“ Und genau diese Geschichte wolle man dem Gast vermitteln, erläutert er die Ausrichtung der neuen Krone.
Markus Wölflik Baut auf Geschichte und Gegenwart
Allerdings handelt es sich bei der Krone nicht um ein Museum. Daher bildet die Gastlichkeit die zweite große Säule. „Das ist dann die Handschrift meines Teams und mir“, ist sich der neue Hoteldirektor seiner Aufgabe bewusst.
Dazu weiß Markus Wölflik aber auch, dass die ganze Stadt auf die neue Krone schaut. Die Stadt Oettingen war von Beginn an ein enger Gesprächspartner und auch im Alltag spürt er, welche Erwartungen in der Stadt gehegt werden. Immer wieder wird er auf die Krone angesprochen. „So eine enge Verflechtung mit der Stadt erlebe ich zum ersten Mal.“
Dies spiegelt sich in der Krone wider. Der Großteil des Personals kommt aus Oettingen und Umgebung und auch bei der Ausstattung und dem Speisenangebot hat man auf Lieferanten aus der Region geachtet. So will Markus Wölflik und sein Team dem neuen Hotel einen eigenen Touch verpassen, um die Krone auch in Zukunft als lebendiges Zeugnis der Oettinger Stadtgeschichte zu bewahren.