Insgesamt 6 E-Fahrzeuge sind nun Teil der Flotte der Diakonie Donau-Ries. Bild: Jenny Wagner
Rund 250.000 Euro investierte die Diakonie Donau-Ries im vergangenen Jahr in die Einführung von Elektromobilität in der ambulanten Pflege. Seit Dezember 2018 gehören nun sechs Elektro-Fahrzeuge zur Flotte des Wohlfahrtverbandes. Selbst der Strom für die Fahrzeuge stammt von der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Diakonie im Nördlinger Stadtteil Herkheim.

Bereits im Jahr 2014 hat die Diakonie Donau- Ries entschieden, den Weg in Richtung E-Mobilität zu gehen. Über mehrere Wochen wurden alle Touren der Mitarbeiter der ambulanten Pflege aufgezeichnet und von Elektromobilitätsberater Matthias Schwarz aus Deiningen in einer Wirtschaftlichkeitsanalyse gründlich ausgewertet. Danach überwogen laut den Verantwortlichen der Diakonie Donau-Ries die positiven Aspekte und die Geschäftsleitung wagte im vergangenen Jahr den Schritt in die Elektromobilität. Ausschlaggebend waren vor allem zwei Aspekte, erklärte Dekan Gerhard Wolfermann im Dezember des vergangenen Jahres. „Einerseits können wir damit etwas für den Umweltschutz tun, andererseits bewahren wir damit die Schöpfung“, so der Dekan. Besonders die jährliche CO2-Ersparnis und wichtige wirtschaftliche Faktoren hatten die Verantwortlichen aufhorchen lassen.

Hochmodern und umweltfreundlich

„Alleine durch die Fahrten zur Tankstelle mit Benzin- oder Dieselfahrzeugen entstehen pro Jahr und pro Fahrzeug rund 1000 Euro an Personalkosten. Mit den E-Fahrzeugen kann dieser Betrag zusätzlich noch eingespart werden“, so der verantwortliche Projektleiter Matthias Schwarz. Laut Schwarz amortisieren sich die Investitionskosten für die Fahrzeuge, die Photovoltaikanlage und den Speicher innerhalb von circa 24 Monaten. Bereits zu Beginn der Projektverwirklichung hat der kirchliche Verband außerdem Gespräche mit der Varta AG geführt und sich für ein besonders hochmodernes und vor allem umweltfreundliches System entschieden. Der Strom für die E-Autos wird eigens mittels der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Diakonie in Herkheim erzeugt und in einer intelligenten Speicheranlage gesammelt. Zwischen der Früh- und Abend-Tour und natürlich nachts werden dann die Fahrzeuge „aufgetankt“.

Seitdem hat sich am Standort in Nördlingen- Herkheim einiges getan. Insgesamt sechs Elektro-Fahrzeuge stehen nun auf dem neugebauten und erweiterten Parkplatz der Diakonie. Mittlerweile gehören die Fahrzeuge zum Alltag der Pflegekräfte. Begeistert von den neuen Fahrzeugen war auch Pflegedienstmitarbeiterin Franziska Wanger. „Ich habe mich von Anfang an auf die kleinen flotten Flitzer gefreut“, lacht Wanger. Laut Wanger war für sie die Umstellung auf E-Autos völlig problemlos. „Ich hatte mich sehr schnell an die neuen Fahrzeuge gewöhnt. Nur die Umstellung auf mein eigenes Auto am Abend war dann etwas komisch“, erzählt die 35-Jährige schmunzelnd. Um wirtschaftlich das optimale Potenzial aus den Fahrzeuge auszuschöpfen,
erhielten die Pflegedienstmitarbeiter gezielte und intensive Schulungen. „Von Grund auf sind unsere neuen E-Autos einfach ein bisschen flotter unterwegs. Daran haben wir uns einfach gewöhnen müssen“, erklärt Wanger und erzählt weiter: „Man muss einfach ein bisschen sanfter aufs Gas gehen.“ Und auch die Angst vorm Liegenbleiben wurde den Mitarbeitern der Diakonie bald genommen. „Natürlich war besonders am Anfang die Angst da“, erklärt die 35-jährige Wanger. Um die Unsicherheiten der Mitarbeiter auszuräumen, setzt die Diakonie nun auf zwei verschiedene Akku-Typen. „Für längere Strecken, wie zum Beispiel die 80 Kilometer lange Kesseltaltour, nehmen wir dann immer das Fahrzeug mit der großen Batterie“, so Franziska Wanger.

Die eigene Tankstelle in der Garage

Vor allem die Fahrten zur Tankstelle waren bisher für die Mitarbeiter der Diakonie eine große Herausforderung. „Besonders wenn unsere Mitarbeiter viele Touren außerhalb der Stadt gefahren sind und fern ab von der nächsten Tankstelle waren, war die Thematik Tanken immer ein großes Problem“, blickt Leiterin Hedwig Stimpfle zurück. Dass die Diakonie nun ihre „Tankstelle“ gleich vor der eigenen Haustür hat, sei laut Stimpfle eine große Erleichterung. „Inzwischen gibt es keine Diskussionen mehr, wer noch schnell zur Tankstelle fahren muss“, schmunzelt die Pflegedienstleiterin.