Aktiv wird die Katastrophenschutzbehörde des Landratsamtes immer dann wenn anzunehmen ist, dass ein Schadensereignis einen Umfang annimmt, der mit regulären Einsatzmitteln nicht mehr für die Einsatzkräfte zu bewältigen ist . Bild: LRA Donau-Ries
„Ein Sportkleinflugzeug und ein Kampfjet kollidieren über dem Stadtteil Nordheim. Die massiv zerstörte Cesna stürzt daraufhin auf die Eisenbahnstrecke Donauwörth-Ingolstadt und bringt dabei einen
„Ein Sportkleinflugzeug und ein Kampfjet kollidieren über dem Stadtteil Nordheim. Die massiv zerstörte Cesna stürzt daraufhin auf die Eisenbahnstrecke Donauwörth-Ingolstadt und bringt dabei einen Personenzug zum Entgleisen. Die Insassen des Flugzeuges werden bei dem Absturz getötet, im Personenzug wird eine große Anzahl der Fahrgäste verletzt. Der Kampfjetpilot verlässt das Flugzeug schwer verletzt über den Schleudersitz, der Jet stürzt in ein Fabrikationsgebäude in Donauwörth. Die Halle stürzt daraufhin teilweise ein, mehrere Mitarbeiter sind verschüttet. Es entwickelt sich zudem ein ausgeprägter Brand.“
Donauwörth - Kommt es bei uns im Landkreis zu einem sogenannten koordinierungsbedürftigen Ereignis, also einem Katastrophenfall, wird ein bestimmter Personenkreis der Katastrophenschutzbehörde im Landratsamt Donau-Ries durch die Leitstelle Augsburg alarmiert. Aktiv wird diese Behörde immer dann, wenn anzunehmen ist, dass ein Schadensereignis einen Umfang annimmt, der mit regulären Einsatzmitteln nicht mehr für die Einsatzkräfte zu bewältigen ist.
Nach Rücksprache mit einem Örtlichen Einsatzleiter (ÖEL) vor Ort wird vom Landrat oder einem seiner Vertreter entschieden, ob die Führungsgruppe Katastrophenschutz einberufen wird. Im Landratsamt in Donauwörth werden dann die für den Ernstfall bestehenden Räumlichkeiten, die sogenannte Einsatzzentrale, besetzt und der Kontakt zur Einsatzstelle hergestellt. Von hier aus erfolgt dann auch die Kommunikation mit den Einsatzkräften am Unfallort sowie der Betrieb der Krisenhotline und des Bürgertelefons.
Da im Katastrophenfall unzählige Aufgaben gleichzeitig zu erfüllen sind, wird ein Führungsstab, die sogenannte Führungsgruppe Katastrophenschutz, abgekürzt FüGK, im Landratsamt gebildet. Die Mitarbeiter dieser Führungsgruppe stammen aus den verschiedensten Fachbereichen der Behörde und sind speziell für den Ernstfall ausgebildet und geschult. Aktuell stehen im Landratsamt Donau-Ries 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung, die im Einsatzfall die FüGK besetzen können. Zur Unterstützung besteht daneben noch eine Kommunikationsgruppe (KomFü) die derzeit durch 22 ehrenamtliche Helfer als Regieeneinheit betrieben wird. Ebenfalls wurden 12 weitere Mitarbeiter des Landratsamtes in Donauwörth geschult, damit bei Bedarf ein Bürgertelefon eingerichtet werden kann. Zur operativ-taktischen Führung vor Ort verfügt das Landratsamt über acht vorbenannte Örtliche Einsatzleiter (ÖEL), die am Schadensort direkt die Einsatzkräfte delegieren können. Dem jeweiligen Einsatzleiter vor Ort (ÖEL) steht eine Unterstützungsgruppe (UG-ÖEL) zur Verfügung, die mit einem Einsatzleitwagen eine Befehlsstelle am Einsatzort errichtet.
Um sich perfekt auf eine Katastrophensituation vorzubereiten, erstellt und pflegt die Katastrophenschutzbehörde stets verschiedene Schutzpläne für alle möglichen Szenarien. Für besonders gefährliche oder gefährdende Objekte werden spezielle Sonderplanungen erarbeitet. Des Weiteren bereitet die Katastrophenschutzbehörde in regelmäßigen Abständen konstruierte Übungen vor und führt diese auch durch, um im Ernstfall für alle Eventualitäten gewappnet zu sein.
Hand in Hand mit vielen Organisationen 
Übrigens: Den letzten Katastrophenfall gab es im Landkreis Donau-Ries zuletzt im Jahre 1999 aufgrund eines massiven Hochwassers. Der Führungsstab des Katastrophenschutzes war aber in den letzten Jahren nicht untätig, sondern übernahm bei vielen Ereignissen im Hintergrund eine tragende Rolle, zum Beispiel bei dem verheerenden Unwetter 2017 über Otting, im Rahmen der Flüchtlingshilfe oder bei schweren Unglücken. Auch im Zuge der Nachbarschaftshilfe beim Fund der „Weihnachts-Bombe“ im Jahr 2017 in Augsburg war das Team des Katastrophenschutzes aktiv.
Im Falle einer Katastrophe oder einem koordinierungsbedürftigen Ereignisses arbeitet das Landratsamt Donau-Ries eng mit vielen Organisationen, unter anderem mit dem Bayerischen Roten Kreuz, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, der Johanniter-Unfall-Hilfe, der Wasserwacht, dem THW oder verschiedensten Sozialverbänden, wie der Caritas, zusammen. Bei großflächigen oder sehr schweren Krisen kann das Landratsamt Donau-Ries auch die Hilfe der Bundeswehr anfordern.
NINA: Die Sirene in der Tasche 
„Eine Katastrophe kann nur bewältigt werden, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, betont Sandra Langner, Leiterin der Abteilung Öffentliche Sicherheit, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landratsamtes Donau-Ries. Um noch mehr Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, insbesondere auch Menschen mit Hörprobleme, gibt es seit Beginn des Jahres die Warn-App NINA auch für unsere Region. Per Push-Benachrichtigung bekommt der Nutzer sofort eine Warnmeldungen auf sein Display. Dabei kann ganz individuell eingestellt werden, für welche Region man Informationen erhalten möchte. NINA warnt beispielsweise vor Unwettern, Gefahrstoffaustritten, Hochwasser, Großbränden, Amoklagen oder Bombenfunden. Die App NINA gibt es kostenlos zum Download im Google-Playstore für Android-Geräte und im App-Store für iOS-Geräte.
Mehr Infos gibt es unter www.bbk.bund.de/NINA (pm)