Bild: Jonas Reinhard
Die Kurfürstlich Bayerischen Landsknechte e.V. aus dem Ries machten Ende Februar einen besonderen Vereinsausflug. In voller Landsknechtemontur samt Waffen flogen einige Vereinsmitglieder nach Schottland.
Die Kurfürstlich Bayerischen Landsknechte, ehemals Wallersteiner Landsknechte, stellen eine bayerische Truppe aus dem 30-jährigen Krieg dar. Dabei wird das Offizierscorps rund um den Obristen nachempfunden. Historischer Hintergrund ist ein Bayerisches Fußknecht Regiment, dessen original Fahne im Armeemuseum Ingolstadt ausgestellt ist. Ihre historischen Gewänder ziehen die Landsknechte nicht nur bei Vereinsveranstaltungen und historischen Festen an, sondern auch beim jährlichen Vereinsausflug. In diesem Jahr ging ihre Reise nach Schottland. „Die Schotten sind den Bayern ja ganz ähnlich“, lacht Michael von Gumppenberg, 1. Vorsitzender. Beide Völker können sich für ungewöhnliche Trachten – sei es die Lederhose oder der Kilt – begeistern. Was dem einen sein Alpenland ist, sind dem anderen seine Highlands. Bier trinken beide gern und gesellig sind sie auch.
Für die Rieser Landsknechte fiel die Wahl auf Schottland, auch weil dort viele historische Schauplätze und Drehorte von Historienfilmen zu sehen sind. Nach den Besuchen von Edinburgh Castle und Stirling Castle ging es für die Reisegruppe zum Drehort der Fantasy-Serie „Game of Thrones“. „Mein Sohn hatte sich vorher einen Mantel anfertigen lassen, der dem des Seriencharakters Petyr Baelish ähnelt. Weil er sogar Ähnlichkeiten mit ‚Kleinfinger‘ hat und seinen Bart passend wachsen ließ, war er am Drehort die Attraktion für andere Serienfans und Touristen“, erzählt von Gumppenberg. Außerdem besuchten die Landsknechte die Drehorte der Monty Python Historienkomödie „Die Ritter der Kokosnuss“.
Mit Rapieren und Degen im Flugzeug
Aufmerksamkeit erregte die Gruppe aus dem Landkreis nicht nur bei ihren Ausfl ügen, sondern auch beim An- und Abflug, weil die Landsknechte nicht nur mit ihren Gewändern aus der Zeit um den 30-jährigen-Krieg ins Flugzeug stiegen, sondern auch ausgestattet mit Rapieren und Degen ihre Reise antraten. Dafür hatte der Verein extra die Genehmigung vom Landratsamt für die zwar stumpfen aber trotzdem gefährlichen Schaukampfwaffen mit im Gepäck. Die Polizisten am Flughafen staunten nicht schlecht, als die neun Donau-Rieser Landsknechte am Check-In standen. Zum Glück hatte sich alles schnell geklärt und die Reisegruppe durfte fliegen.
Für die Landsknechte war es zwar eine neue Erfahrung, aber von den meist mehrtägigen historischen Festen ist es die Gruppe schon gewohnt, die Gewänder über einen längeren Zeitraum zu tragen. Bei den Schotten ist der Aufzug der Touristen gut angekommen. „Das war immer ein großes Hallo, wenn wir in einen Supermarkt oder einen Pub kamen“, lacht von Gumppenberg.