Isabel Graumann rechnet vor: „Bei der Vergütung von nur knapp 550 Euro pro Geburt, kann ich von meinen 10 bis 20 Geburten, die ich im Jahr begleite, also gerade einmal die Versicherung bezahlen." Neben den Geburten selbst betreut Graumann aber auch Frauen vor und nach der Geburt. In den ersten sechs Tagen, nachdem ein Kind zur Welt gebracht wurde, besucht sie Mutter und Baby täglich. Sie hilft im Alltag beim Stillen und der Pflege des Kindes, untersucht den Säugling und hilft der Mutter mit der neuen psychoemotionalen Situation. Jede Schwangere, Gebärende, entbundene oder stillende Frau kann Hebammenhilfe in Anspruch nehmen. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen. Um über die Runden zu kommen, muss Isabel Graumann mittlerweile aber einen Haftpflichtanteil von 200 Euro und 100 Euro für die Rufbereitschaft am Ende der Schwangerschaft verlangen. „Und wenn ich nochmal 100 Euro drauflegen müsste, würde ich es bezahlen. Mir ist es einfach wichtig, mein Kind selbstbestimmt auf die Welt zu bringen", wirft eine Frau aus Graumanns Geburtsvorbereitungskurs ein.