4. Februar 2020, 15:20
Wolfgang Goschenhofer

"Quo Vadis Kultur in Nördlingen"

Bild: Sigrun Wagner
OB-Kandidat Wolfgang Goschenhofer hatte zusammen mit dem Team zur Stadtratswahl zum Thema „Quo Vadis Kultur in Nördlingen“ geladen und viele Kulturinteressierte und Kulturschaffende waren gekommen, um zu hören, was die Partei und insbesondere der Stadtratskandidat und Künstler Wolfgang Mussgnug an Ideen – nicht nur für den Wahlkampf – einzubringen hatte.

Mussgnug hielt den Impulsvortrag, er forderte, die Kultur in Nördlingen in ihrer Gesamtheit neu zu denken. Dazu gehöre, die Jugend- und Subkultur zu stärken, Bürgerzentren und Dorfläden in den Stadtteilen zu unterstützen und insbesondere auch die Wirtshauskultur zu beleben.

Konkret schlug Wolfgang Mussgnug eine gesamtstädtische Strategie zur ressortübergreifenden Zusammenarbeit in Sachen Kultur vor. Dazu gehöre, seiner Meinung nach, zwingend die Einrichtung eines Kulturbeirates und eines Baukunstbeirates, die zweifelsohne Fehler bei Strategie und Planung vieler Vorhaben von vornherein ausschließen würden.

Vor allem die Initiierung eines städtischen Kulturzentrums, eines „Stadt- oder Kulturhauses“, zum Beispiel direkt am Marktplatz, fand großen Beifall. Denn darin, so Mussgnug, könnten neben Bühnen und Proberäumen für lokale Bands auch ein Repair-Cafè, ein Co-Working-Space, Räume für Vereine und lokale Non-Profit-Organisationen eine feste Heimat finden. Tanzperfomances, Theaterstücke, Kleinkunst und andere Veranstaltungen könnten hier einen zentralen Treffpunkt finden. Mitten in der Stadt, mitten unter den Menschen. 

„Treffpunkte auch außerhalb der Kernstadt müssen eine höhere Priorität haben. Dazu gehört das neue Bürgerhaus in Pfäfflingen genauso dazu, wie Begegnungszentren in den Stadtvierteln.“, so Wolfgang Goschenhofer. „Wir denken dabei an das Wemdinger Viertel, ebenso wie das Augsburger und Herkheimer Viertel. Auch hier gilt: Weiterdenken, wie können wir lebens- und liebenswertere Quartiere schaffen?“.

Auch die Einrichtung einer Artothek, die Installation eines Wall-Art-Events (mit festem Turnus) und von Musikfestivals schlug er vor. Die Wiederbelebung des Rieser Sportparks mit zum Beispiel Wasser- und Abenteuerspielplatz und großer Open-Air-Bühne wurde mit konkreten Vorschlägen unterlegt.

Für die Stärkung der Theaterkultur durch ein eigenes Nördlinger Stadttheater sprach man sich bei den Plänen genauso aus wie für die Installation eines medienwirksamen, jährlichen Künstlerstipendiums, sei es für bildende Künstler, Literaten oder andere Genres.

Den CittàSlow-Gedanken weiterentwickeln und auch öffentlichkeitswirksam leben war eine weitere konkrete Forderung. Dazu sollte, nach Meinung von Wolfgang Goschenhofer, das CittàSlow-Festival neu und internationaler gedacht werden und beispielsweise zusammen mit dem Street-Food-Festival als großes, jährliches, städtisches Event zelebriert werden.

Wolfgang Mussgnug wörtlich: „Eine Politik für Kunst und Kultur in der Stadt darf sich insgesamt nicht nur auf die Bewahrung und Sicherung bestehender kultureller Infrastruktur beschränken. Notwendig ist vielmehr eine Neupositionierung von Räten und Verwaltung innerhalb der städtischen Gesamtentwicklung. Denn, Kulturpolitik ist Stadtpolitik.“ (pm)