David Wittner inmitten der neuen Vorstandsschaft der PWG Nördlingen. Peter Romano, Susanne Vierkorn, Michael Kemmnitzer, David Wittner, Johannes Ziegelmeier und Georg Frank. Bild: Cara Irina Wagner, Fotohaus Hirsch
Schon länger wurde darüber spekuliert, nun ist es klar. Der Leiter der Nördlinger Touristinformation, David Wittner, wird von den Parteifreien ins Rennen um den Posten als Nördlinger Oberbürgermeister geschickt.
Nördlingen - Der Vorsitzende der PWG, Johannes Ziegelmeier, begrüßte rund 50 Besucher im Lokal „Kleibl‘s am Daniel“ zu dieser Mitgliederversammlung, deren Inhalt auch außerhalb der großen Kreisstadt auf Interesse stoßen wird.
Vorstandswahlen ohne Überraschungen
Bevor die Kandidatur von David Wittner öffentlich gemacht wurde, mussten noch die satzungsgemäßen Wahlen der Vorstandsschaft durchgeführt werden. Unter der Leitung von Wallersteins Bürgermeister Joseph Mayer wurde im ersten Schritt Johannes Ziegelmeier als Vorsitzender bestätigt. Zum zweiten Vorstand wurde Michael Kemmnitzer gewählt. Da die Satzung zwei Stellvertreter vorsieht wurde mit Georg Frank ein weiterer zweiter Vorstand gewählt. Zum Kassier wurde Peter Romano gewählt. Die Position der Schriftführerin übernimmt Susanne Vierkorn . Anschließend wurden noch die Kassenprüfer Kathrin Wagner und Marco Kurz im Amt bestätigt.
Aus der Kreispolitik
Neben der Stadtpolitik stand auch die Kreispolitik auf der Tagesordnung. Helmut Beyschlag, Fraktionschef der PWG im Kreistag, berichtete aus dem Kreistag und lobte unter anderem den Ansatz der Schuldenfreiheit und die gleichzeitigen Investitionen in die Bildung. Besonders die Sanierung des THG wurde von Beyschlag thematisiert. Beyschlag nahm auch nochmal das Thema Almarin auf und stellte klar: „Das Ries braucht ein zweites Hallenbad. Das Almarin und das Hallenbad in Nördlingen werden sich nichts nehmen.“ Er forderte aber, das ein mögliches Geopark-Infozentrum nicht in Konkurrenz zum Rieskrater-Museum stehen dürfe.
Eine historische Wahl
Das erste Mal seit dem 2. Weltkrieg fallen die Stadtratswahl und die Wahl des Oberbürgermeisters zusammen. Nachdem die Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr den Auftrag erteilte, einen Kandidaten zu suchen, sprach es sich schnell herum: David Wittner soll den Kampf um den Platz im Nördlinger Rathaus anführen. Johannes Ziegelmeier erklärte den Weg: „Wir wollen David Wittner die Möglichkeit geben, sich den Mitgliedern vorzustellen und sich anschließend den Bürgern vorstellen, ehe eine Nominierungsversammlung stattfinden wird.“
Der aktuelle Oberbürgermeister Herrmann Faul und sein möglicherweise Nachfolger David Wittner. (
Fotohaus Hirsch) Bild: Cara-Irina Wagner
Ein echter Nördlinger Junge
David Wittner nutzte seinen ersten öffentlichen Auftritt als Bewerber vor der Mitgliederversammlung um seinen Werdegang und seine Vorstellungen vorzustellen. „Nördlingen ist mein Sehnsuchtsort. Ich möchte dieses Amt ausüben, weil mir meine Stadt am Herzen liegt. Die Frage nach dem Warum ist einfach: Nördlingen ist es wert.“ Wittner schilderte sein Interesse an der kommunalen Politik und der besonderen Nähe zu den Menschen. „In Nördlingen geht mit dem Ausscheiden von Oberbürgermeister Herrmann Faul eine Ära zu Ende. Für uns war schnell klar, wir wollen nicht zuschauen, sondern aktiv mitgestalten. Ich habe lange überlegt und habe auch gehörigen Respekt vor dem Amt,“ sagt Wittner und fügt hinzu: „Ich möchte mein Engagement heute den Mitgliedern und 2020 den Bürgern anbieten.“ Wittner will, so sagt er, keine One-Man-Show sein sondern gemeinsam mit allen Gremien, mit den Bürgern und externen Fachleuten, die Stadt weiterentwickeln. „Ich möchte die Bürger und die Unternehmen vor Ort mitnehmen“, so Wittner. Der Bewerber will nun erst einmal die Inhalte festlegen. „Erst danach werden wir uns mit dem Wahlkampf beschäftigen. Zuerst müssen wir das Fundament legen. Das beginnen wir heute hier. Wir gemeinsam für Nördlingen“, sagt Wittner abschließend.
OB Herrmann Faul bescheinigte David Wittner nach seiner Vorstellung eine ausgezeichnete Perspektive und überreichte ihm ein Geschenk aus seinem Fundus. Ein Buch mit dem Titel Karrierechance Bürgermeister, welches ihm selbst bei seiner Vorbereitung auf seine Kandidatur half. Auch von Helmut Beyschlag gab es ein Geschenk aus seinem Fundus, einen Bürgermeisterwein. In einem abschließenden Votum stimmten alle Anwesenden, auch Nichtmitglieder, geschlossen für David Wittner und sprachen ihm damit klar das Vertrauen aus.