11. März 2022, 07:58
Basketball

Rückschlag für die Eigner Angels

Ein erneutes Double-Double von Nördlingens Kim Pierre-Louis reichte nicht zum dringend benötigten Eigner Angels Sieg gegen Osnabrück. Bild: Jochen Aumann
73:78 hieß es aus Nördlinger Sicht im Hinspiel gegen die girolive Panthers aus Osnabrück. Am gestrigen Abend sollte es eine Revanche geben gegen den aktuellen Tabellenfünften aus dem Norden. Zudem musste man auch den letzten Play-Off-Platz gegen die Royals aus Saarlouis verteidigen, die etwas zweitversetzt zu Hause knapp gewannen. Es gelang durch alle Mannschaftsbereiche nicht. Die Eigner Angels verloren nach einer insgesamt schlechten Leistung knapp aber verdient mit 57:62.

Fehlten im Hinspiel in Osnabrück Meg Wilson und Mariam Hasle-Lagemann, mussten die Eigner Angels diesmal ohne Asha Thomas antreten. Dafür war Coach Ajtony Imreh wieder gesund und mit von der Partie. Er und die zahlreichen Zuschauer sahen anfangs eine sehr engagiert auftretende Angels-Mannschaft, die dem Talentschuppen aus Osnabrück in der ersten Halbzeit schlichtweg den Schneid mit knallharter Verteidigung abkaufte.

Wer glaubt, Basketballsport, insbesondere wenn er von den Damen gespielt wird, sei etwas für Zartbesaitete, konnte sich gestern Abend eines Besseren belehren lassen. Gerade unter den Körben wurde im ersten Durchgang geschoben, gehalten und um die rote Kugel gefightet, sodass man sich als Zuschauer nicht unbedingt bei einem Damenbasketballspiel wähnte. Auch die Punktausbeute zur Halbzeit mit 28:20 ließ diesen Eindruck nicht zu. Statt mit dem Punkte erzielen waren beide Teams auch hauptsächlich mit dem Punkte verhindern beschäftigt, was den Osnabrücker Gästen in deutlicher, den Eigner Angels sogar in souveräner Manier gelang.

Führung zur Halbzeit

Wäre allerdings nicht Pierre Kimberley-Louis (Double-Double mit 17 Punkten und 10 Rebounds) gewesen, hätten die Panther die Angels zerrupft. Die Kanadierin war im ersten Viertel noch etwas indisponiert, zog dann das Heft in den ersten Minuten des zweiten Viertels eindeutig an sich. Neun Punkte in Folge für ihre Nördlinger Farben sorgten für die Halbzeitführung.

Apropos Nördlinger Farben: in Gedenken der Ereignisse in der Ukraine hat sich das Eigner Angels -Team die ukrainischen Farben auf dem Trikotrücken angebracht. Und die 19-jährige Mona Berlitz, selber ein aktiver Angel, stellte eine Spendenbox auf, verbunden mit der Bitte um Unterstützung.

Unterstützung benötigten die Rieserinnen dann aber selber ab dem dritten Viertel. Die Truppe von Coach Imreh war völlig von der Rolle. Kein Wunder also, dass die Niedersachsen in der 27. Minute durch einen Dreier von Milica Cuic mit 34:32 das erste Mal in diesem Spiel in Führung gingen, ein rückblickend entscheidender Moment. Den Rieserinnen gelang es bis zum Ende nicht mehr, diese zurückzuerobern. Vor allem Dreier, sonst eine Spezialität der Nördlingerinnen, waren bis zu diesem Zeitpunkt Mangelware. Bei den Nördlingerinnen lag die Quote bis dahin bei einem Treffer aus 15 (!) Versuchen, bei den Panthern bei drei von 12. Im gesamten Spiel gab es 38 Dreipunktversuche, wovon nur acht ihr Ziel fanden. Das berühmt-berüchtigte Nördlinger dritte Viertel dauerte zum Glück auch nur zehn Minuten. Zuviel für die Angels, ausreichend genug für Osnabrück, die dieses mit 21:8 für sich entschieden. Mit 36:41 zogen die Kraterbasketballerinnen also in den letzten Durchgang. 

Angels unter Zugzwang

Nachdem Saarlouis im Parallelspiel gegen Hannover bereits gewonnen hatte, waren die Angels mehr denn je unter Zugzwang. In der 34. Minute waren die Angels wieder dran (42:43), vergaben aber leichtfertig die Chance, selbst in Führung zu gehen. Zu verschlafen, zu unkonzentriert agierten der neue Tabellenneunte aus dem Ries. Ein Platz, der eben nicht für die Endrunde reichen wird. Auch fünf Minuten vor Spielende war man mit 43:48 nicht play-off-fähig, als Anissa Pounds ihren dritten und insgesamt den 17.-Dreierversuch der Angels versenkte und kurze Zeit später Sami Hill zum 48:48 ausglich.

Doch die jungen Panther aus Osnabrück spielten abgezockt ihr Pensum herunter. 1:35 vor Ende lagen sie wieder 58:52 in Front und zwangen die Gastgeberinnen zu einer Auszeit. Die brachte nicht viel, kurz danach musste Coach Imreh eine zweite Auszeit nehmen. Bei 54 Sekunden Restspielzeit und einem 55:60-Rückstand musste nun alles passen, wenn es noch gut für die Eigner Angels ausgehen sollte. Pounds verkürzte noch auf 57:60, doch das waren die letzten Punkte für die Nördlingerinnen. Osnabrück spielte clever die Zeit runter und gewann verdient mit 62:57, für die Eigner Angels ein herber Rückschlag in ihren Bemühungen um die Play-Off-Teilnahme.(pm)

 

Aufstellung:

Mona Berlitz, Nina Rosemeyer (8) Elina Koskimies (2), Sami Hill (16), Marina Dzinic (3), Mariam Hasle-Lagemann,  Anissa Pounds (11/3 Dreier), Bianca Helmig , Kimberley Pierre-Louis (17.)

Freiwurfquote: 8/11 (72 %)

Dreierquote: 3/19 (19 %)

Rebounds: 36

Bei den Panthers aus Osnabrück waren am auffälligsten: Samantha Führing (19), Milica  Cuic (10/1 Dreier)