28. Juli 2021, 08:00
Stand-Up-Paddling

Trendsportart SUP - auch bei uns angekommen

Die Harburg bildet eine beeindruckende Kulisse für Stand-Up-Paddling auf der Wörnitz. Bild: Matthias Stark
In den heißen Sommermonaten Juli und August erfreuen sich Hobbys im Freien, idealerweise auf oder am Wasser, verständlicherweise großer Beliebtheit. Während das Kanufahren schon als Klassiker gilt, entwickelt sich seit einigen Jahren das Stand-Up-Paddling zu einem wahren Massenphänomen.

Auch in unserem Landkreis sieht man mittlerweile oft „Paddler*innen“ mit ihren Boards auf Seen und Flüssen. Durch die Corona-Pandemie haben nochmal mehr Leute als zuvor die Trendsportart für sich entdeckt. Wir zeigen euch, wie man anfangen kann, was man braucht und beachten muss und wo man im Donau-Ries und Umgebung am besten „SUPen“ kann.

 

Was genau ist Stand-Up-Paddling?

Beim Stand-Up-Paddling, zu Deutsch Stehpaddeln, steht man aufrecht auf einem schwimmenden Board und bewegt dieses mittels eines Stechpaddels vorwärts. Das Stand-Up-Paddle-Board ist entweder aufblasbar oder ein „Hardboard“, z. B. aus Carbon. Beim Paddeln selbst ist man mit einer „Leash“, also einer Leine, mit dem Board verbunden, damit dieses nicht davonschwimmen kann, sollte man einmal baden gehen. 

Als Freizeitsport verbreitet sich das Stand-Up-Paddling seit den 2000er Jahren, beginnend mit den klassischen Surfer-Regionen wie der US-Westküste und Australien, und erreichte nach und nach auch Großbritannien, Japan und Europa. Wurden anfangs noch umfunktionierte Surfbretter verwendet, gibt es mittlerweile speziell für das Stand-Up-Paddling entwickelte Boards. Es existieren auch spezielle Varianten, die für verschiedene Verwendungen angepasst sind, wie zum Beispiel Rennen, Touring oder Wildwasser. Bei den Kosten sind die Grenzen nach oben offen, eine wertige Einsteigerausrüstung ist preislich mit einer Skiausstattung vergleichbar. Im Allgemeinen sind Anfänger*innen aber besser beraten, sich die Ausrüstung erst einmal zu leihen oder gebraucht zu kaufen.

Der Kanute Martin Lang stammt gebürtig aus Saarbrücken, ist mittlerweile aber auch im Donau-Ries heimisch geworden. Auf dem Wasser macht dem mehrfachen Welt- und Europameister im Kanuslalom so schnell keiner was vor. In Sachen Stand-Up-Paddling bietet er Board-Verleih, Touren und Anfängerkurse an. 

Stellen Sie sich kurz vor!

Mein Name ist Martin Lang. Ich kam schon als Kind durch meine Eltern zum Paddeln. Mit zehn Jahren bin ich 1978 meinen ersten Wettkampf gefahren. Von 1986 bis 2000 war ich Teil der Nationalmannschaft und wurde u.a. zweifacher Europa- und dreifacher Weltmeister und durfte 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta an den Olympischen Spielen teilnehmen. In den Jahren nach 2000 war dann erst einmal Beruf und Familie angesagt. Mittlerweile bin ich schon lange geschieden und meine drei Kinder leben in Bayern. 

2018 verwirklichte ich meinen Traum und gründete neben meinem Hauptberuf beim Landkreis Neunkirchen meine eigene Firma. Hier lebe ich mein Leben und bringe das Thema Kanu und Stand Up Paddling den Leuten näher. 

Was bringt Sie ins Donau-Ries? 

Bereits vor einigen Jahren war es die Liebe, die mich ins Donau-Ries brachte! Das war für mich fast wie nach Hause kommen, da ich von 1988 bis 2000 in Augsburg lebte. Ich liebe die geografische Lage des Donau-Ries und die damit verbundenen Möglichkeiten. Außerdem liebe ich als Wassersportler die
vielen tollen Baggerseen, die Donau und ihre Nebenflüsse. Und deshalb wollte ich auch unbedingt einen weiteren Stützpunkt meiner Firma im Donau-Ries haben und bin dabei, diesen seit diesem Jahr umzusetzen. 

Was macht für Sie die Faszination des Wassersports aus?

Nun, da ich dies seit meiner Kindheit betreibe und solange international erfolgreich war, ist es sicherlich genau das, was ich am besten kann. Es ist einfach so, dass in dem Moment, wo man sich auf das Wasser begibt, eine weitere Dimension ins Spiel kommt, die man so im Alltag nicht hat. Vom Wasser aus verändert sich die Perspektive und ich bin im Wasser, nicht nur in meinem Element, sondern auch vom Gefühl her viel näher an Wind, Wetter und den äußeren Gegebenheiten dran. Jeder, der schon einmal auf dem Wasser war, oder mit mir dort unterwegs war, weiß bestimmt, wovon ich rede.

Wo sind Sie im Donau-Ries am liebsten auf dem Wasser?

Wie bereits gesagt, liebe ich die vielen Baggerseen, auf denen ich unterwegs bin, die mich aber aufgrund der tollen Wasserqualität auch immer wieder zum Schwimmen animieren. Und die Donau ist so vielfältig, dass sie immer wieder zu den verschiedensten Spielarten und Touren einlädt. 

Was ist der wichtigste Tipp für alle, die mit SUP anfangen wollen? 

SUP erlebt nicht umsonst einen solchen Boom. Es ist vergleichsweise preisgünstig und einfach zu erlernen. Jedoch geht mein Appell unbedingt dahin, dass man immer einen hochwertigen Grundkurs machen sollte. Bei diesem lernt man nicht nur schneller und besser das richtige Paddeln und die Manöver mit dem Board, sondern erfährt noch viel mehr Dinge, die unbedingt wichtig sind, wie beispielsweise Regeln und Gefahren. Ein Grundkurs bei uns bedeutet Tipps und Tricks vom Profi und jede Menge Spaß haben. 

Hier SUPt sich’s gut!

Für Stand-Up-Paddling eignen sich grundsätzlich die Donau-Rieser Baggerseen, die Wörnitz und die Donau. In der Nachbarschaft bieten sich außerdem u.a. der Brombachsee in Mittelfranken, der Mandichosee bei Augsburg und der Gufi-See bei Gundelfingen für SUP an, wo es auch entsprechende Angebote gibt. Möglich sind teilweise auch besondere Kurse bzw. Aktionen wie SUP-Yoga und SUP-Polo!

Im Donau-Ries finden sich bereits mehrere Anbieter für Stand-Up-Paddling: In Nördlingen gibt es „Die Paddlerei“ mit Kursen und Board-Shop, außerdem Kanu-Weltmeister Martin Lang mit „erlebnispunkte.de“ und Stützpunkt in Marxheim. Boards für SUP auf der Wörnitz in Harburg hat außerdem das Hotel Gasthof zum Goldenen Lamm Harburg im Angebot.

Ein SUP-Kurs mit Martin Lang. Bild: Martin Lang