Auf dem Bild zu sehen (von links): Werner Luther, Oberbürgermeister David Wittner und Andreas Lachenmeyer. Bild: Rudi Scherer
Andreas Lachenmeyer und Werner Luther, Anwohner im Altstadtquartier „An der Baldinger Mauer“, „Ankergasse“, „Bei der Steinernen Brücke“ befürchten durch die geplante Baumaßnahme im „Eger Viertel“ massive Auswirkungen für die angrenzenden Gebäude und die Bausubstanz.

Deshalb haben sie federführend schon nach der ersten öffentlichen Vorstellung des Projekts ihre Bedenken geäußert und eine Unterschriftenliste seit Januar an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet ausgelegt. Wie Werner Luther, Unternehmer und Anlieger, Oberbürgermeister Wittner nun mitteilte, haben gerade bei der letzten öffentlichen Diskussion am Infostand in der Fußgängerzone am vergangenen Samstag sehr viele Menschen auch ihre Bedenken gegen das Großprojekt geäußert. Den Anliegern und Initiatoren der Bürgerinitiative gehe es nicht darum, die Bebauung der Industriebrache zu verhindern, sondern vielmehr empfinden die Menschen die Dimension des geplanten Bauvorhabens als viel zu groß. Vier Punkte führen Werner Luther und Andreas Lachenmeyer, ebenfalls direkter Anwohner „An der Baldinger Mauer“, aus:

Ein Kritikpunkt sei die geplante Tiefgarage, deren Bau erhebliche Grundwasserprobleme befürchten lasse. Um den Aushub abzutransportieren, werden immense Probleme durch den LKW-Verkehr befürchtet.

Drei der geplanten Gebäude ragen zudem weit über die Dachoberkante der angrenzenden Stadtmauer. Die Initiatoren und viele Bürgerinnen und Bürger sehen die Vielzahl der geplanten Wohnungen, der dafür notwendigen Tiefgaragenstellplätze und die Dimension des gesamten Baukubus sehr kritisch. Ihre Bedenken gegen die vorgelegte Planung des Investors und der Eigentümerfamilie haben sie auch in einem Schreiben an Oberbürgermeister Wittner und alle Damen und Herren des Stadtrates formuliert.

Oberbürgermeister Wittner nahm die 1.269 Unterschriften in Empfang und betonte, dass die Bebauung des „Anker Areals“ ein grundlegendes, wichtiges Thema sei, das viele Nördlingerinnen und Nördlinger bewegt. Er habe seit seiner Wahl und schon Wochen vorher, viele Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern sowie mit Experten geführt. Einhellig sei die Meinung, dass es unstrittig sei die Brache zu bebauen, aber stets das vorgeschlagene Volumen des ersten Entwurfes zu „groß“ sei.

Er werte die Unterschriftenliste als klares Signal aus der Bürgerschaft, diesen Bedenken Rechnung zu tragen und die Bedenken ernst zu nehmen. Allerdings sei er auch im guten Gespräch mit der Eigentümerfamilie und den Investoren und zeige sich zuversichtlich, eine einvernehmliche Lösung zu finden, die allen gerecht werden wird.

Weitergehende Vorschläge der Eigentümerfamilie und der Investoren zur Bebauung des „Eger Areals“ werden am Donnerstag, 9. Juli 2020 in der Vollsitzung des Stadtrates vorgestellt. (pm)