Oberbürgermeister Jürgen Sorré. Bild: Mara Kutzner
Am Sonntag ist es soweit und die Bürgerinnen und Bürger Donauwörths wählen einen neuen Oberbürgermeister. Hinter den Kandidaten liegen intensive Wochen des Wahlkampfes, so auch für den parteilosen Jürgen Sorré.

Er zieht ein positives Fazit: „Ich habe viel Zeit und Herzblut investiert und hervorragende Rückmeldungen zu meinem Programm und meiner Art, die Dinge anzugehen, erhalten“. Besonders sein unabhängiger Status und dass er kommunalpolitisch noch nicht verbraucht sei, wären große Pluspunkte in der Bevölkerung. Er hofft nun, dass sich dies entsprechend im Wahlergebnis widerspiegeln wird.

In seinem Wahlkampf hat Jürgen Sorré die ganze Bandbreite genutzt. Zentraler Punkt waren die Wahlversammlungen in den Stadtteilen. Besucherzahlen von bis zu 140 Gästen zeigten hierbei das hohe Interesse der Bürgerinnen und Bürger. „Das waren ausnahmslos tolle Abende“ resümiert der OB-Kandidat. Neben weiteren klassischen Formaten wie Infoständen oder Haustürbesuchen gab es auch außergewöhnliche Aktionen beispielsweise wie am Valentinstag, als er morgens um halb sechs Uhr am Bahnhof Schokolade für Frühpendler verteilte. Ein besonderes Augenmerk legte Sorré auf das Internet und die sozialen Netzwerke. Highlights waren dabei die beiden Video-Live-Chats auf facebook. Zum einen wollte er damit digitale Kompetenz zeigen („nicht nur von Digitalisierung reden, sondern auch leben“) und zum anderen die Reichweite dieses Mediums nutzen. Dies sei sehr gut gelungen.

Einzig schade war, dass es keine zweite öffentliche Podiumsdiskussion mehr gab. Das wäre nochmals eine gute Gelegenheit für die Wählerinnen und Wähler gewesen, sich im direkten Aufeinandertreffen ein Bild von allen vier Kandidaten zu machen. So blieb die Diskussionsrunde auf dem Donauwörther Oktoberfest die einzige solche Gelegenheit.

Gerne hätte er auch bis zum Ende noch die ein oder andere Aktion durchgeführt. Doch die Entwicklungen in den letzten Tagen haben den Wahlkampf schneller beendet, als geplant. „Auch wenn kein Grund zur Panik besteht, sind aktuell gegenseitige Rücksicht und Achtsamkeit wichtiger als persönliche Interessen“, so gelte es größere Ansammlungen zu vermeiden. Konsequenterweise gilt das auch für die eigentlich vorgesehene Wahlparty am kommenden Sonntag.

Eine lebendige Stadt als Ziel

Als Ziel für die nächsten Jahre sieht Sorré die Weiterentwicklung Donauwörths zu einer lebendigen und weltoffenen Stadt am Fluss, die überregional bekannt ist für ihre Lebensqualität, ihren Freizeitwert und ihr kulturelles Angebot. Hierfür habe man in Donauwörth eine sehr gute Ausgangsposition, die es konsequent zu nutzen gilt.

Angesichts der bevorstehenden Großprojekte wie beispielsweise Tanzhaus, Veranstaltungshalle, Neubau Bürgerspital u.v.m. hat er eine klare Meinung: „Alles auf einmal wird nicht gehen. Wir brauchen einen klaren Stadtentwicklungsplan für die kommenden Jahre“. Dabei gelte es stets die Fragen zu beantworten: „Was ist am dringendsten, was am wichtigsten und was können wir uns leisten?“. Damit lassen sich die Projekte priorisieren und anschließend sinnvoll abarbeiten.

Dabei setzt er auch auf eine effiziente und bürgernahe Verwaltung. Hier wird gerade in der Anfangszeit einer der Schwerpunkte seiner Tätigkeit liegen. Die Stadtverwaltung müssen zu einem modernen Dienstleistungsbetrieb weiterentwickelt werden, der die Interessen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellt. Dies sei Führungsaufgabe und er ist überzeugt, dass der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung auf diesen Weg mitnehmen könne.

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft Donauwörths sei aber, dass immer ausreichend Wohnraum und Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. „Ich möchte in einer Stadt leben, in der jeder seinen Platz findet“, so sein Motto. Das gelte ausnahmslos für alle Generationen und die verschiedensten Lebenssituationen, sowohl in der Kernstadt, als auch in den Stadtteilen.

„Wir sind eine tolle Stadt mit sehr viel Potenzial. Es wird Zeit, dass wir das in Gänze heben!“ Es liegt enorm viel Arbeit und viele ungelöste Aufgaben vor dem neuen OB. Das schreckt Jürgen Sorré jedoch nicht ab. Im Gegenteil: „Daraus ziehe ich meine Motivation. Ich möchte derjenige sein, der für den frischen Wind sorgt und mit neuen Ideen die Handbremse löst.“ (pm)