Tatsächlich hat keine einzige Spielerin der letzten ihren Vertrag verlängert und auch die Trainerin hat Herne verlassen. Was dem umtriebigen Macher Marek Piotrowski also anderes übrig als selbst wieder die Fäden in die Hand zu nehmen und eine komplett neue Mannschaft aus drei Amerikanerinnen, einigen Spielerinnen aus dem europäischen Ausland und einer Handvoll Deutschen aus dem Hut zu zaubern. Wer sonst würde dieses Kunststück hinbekommen, wenn nicht der sogenannte “Magier aus NRW”.
Der Herner TC ist demnach die komplette Wundertüte und keine noch so erfahrene Expertin könnte die Spielstärke dieses Teams am ersten Spieltag der Toyota DBBL profund einschätzen. Den Nördlingerinnen bleibt also die Rolle des Gradmessers, wozu dieses Sammelsurium aus Basketballerinnen der verschiedensten Richtungen in der Lage sein wird. Keine ganz dankbare Aufgabe, denn der blauäugige Coach der Angels ist ein großer Fan von akribischen Scouting des Gegners und Anpassung seines Teams an die Stärken und Schwächen des Gegenübers. Am Samstagabend in Herne wird er wohl gezwungen sein, die entsprechenden Anpassungen im Spiel selbst vorzunehmen. Ansonsten liegt sein Fokus naturgemäß auf der Performance seiner eigenen Mannschaft. Und daran hat der Finne in den letzten Wochen der Vorbereitung in unzähligen Trainingseinheiten gefeilt. Es galt die Neuzugänge Pauli Mayer, Dangi Pupkeviciute, Sam Ashby und Sophia Nolan in die bestehende Struktur einzugliedern und dabei die Stärken des letztjährigen Teams nicht zu verlieren, am besten noch auszubauen. Kuusi will schneller und aggressiver spielen als letzte Saison und es wird wohl mehr von außen geworfen. Wenn die Angels-Spielerinnen nicht nur werfen, sondern auch treffen, sollte einem ersten Erfolgserlebnis im ersten Auswärtsspiel nichts im Wege stehen. Ansonsten besteht die Gefahr, mit einem blauen Auge nach Hause ins Ries fahren zu müssen. Zu beobachten am Samstag um 18:00 Uhr auf dem basketball-fremdlinien-freien Parkett in Herne oder im kostenlosen Livestream im Youtube-Kanal von DYN.(dra)