Von links nachts rechts: Markus Bachleitner, Landrat Stefan Rößle, Dr. Gabriele Theiler (Landratsamt Donau-Ries), Christian Seibert. Bild: Landratsamt Donau-Ries
Was genau muss für einen digitalen Landkreis Donau-Ries getan werden und welche Ziele sollen mit welchen konkreten Maßnahmen erreicht werden? An diesen Fragen arbeitete die Digitalisierungskoordinatorin des Landkreises Dr. Gabriele Theiler mit ihrem Team seit Mitte letzten Jahres, um so ein regionales Digitalisierungskonzept für das Donau-Ries zu erstellen. Ende 2020 konnte das fertige Konzept mit fünf Handlungsfeldern präsentiert werden. Teil 3 unserer Serie "Wo ist Digitalisierung im Donau-Ries spürbar?"

„Der digitale Wandel ist ein vielschichtiger Prozess, der alle Lebensbereiche umfasst. In welche Richtung es für unsere reale Zukunft im Landkreis Donau-Ries geht, hängt zum einen von unserer Bereitschaft ab, Digitalisierung mitzugestalten, und zum anderen erfordert es eine klare Strategie. Es geht nicht darum, irgendwas zu tun, sondern das Richtige zu tun! Was wir tun wollen, haben wir in einem breiten partizipativen Prozess erarbeitet und in der nun vorliegenden Digitalisierungsstrategie für unseren Landkreis beschrieben“, erklärt Landrat Stefan Rößle die Motivation hinter der Strategie.

Im Mittelpunkt stehe dabei, die Digitalisierung als Mittel zu nutzen, um das Leben der Menschen im Landkreis zu verbessern, so Rößle. „Wir gehen mit unserer Strategie einen Weg, der zu unserem Landkreis passt: Innovativ, nachhaltig, sozial und nicht zuletzt wirtschaftlich wettbewerbsfähig. Unser Digitalisierungskonzept ist nicht abschließend. Das ist uns bewusst. Wir verstehen es als ein agiles und sich stets weiterzuentwickelndes Konzept, das regelmäßig ergänzt und an die sich wandelnden Umstände und Rahmenbedingungen angepasst werden muss. Das bleibt unsere Aufgabe. Mit unserer Digitalisierungsstrategie haben wir für die kommenden Jahre zentrale Hand-lungsfelder definiert, die wir in Angriff nehmen werden. Die Botschaft dahinter lautet: Donau-Ries wird digital!“, betont Rößle.

Wie läuft die Umsetzung derzeit?

Auch wenn die Corona-Pandemie im Moment die Umsetzung des Digitalisierungskonzeptes behindere, sei bereits in allen fünf Handlungsfeldern der Startschuss erfolgt, so Dr. Gabriele Theiler im Gespräch mit unserer Redaktion. Im Moment, so die Digitalisierungskoordinatorin weiter, sei man konkret dabei, eine generelle Auftaktveranstaltung für Mai zu planen. Vorzugsweise soll es sich dabei um eine Präsenzveranstaltung handeln, um „auch die emotionale Komponente, die Aufbruchsstimmung zu transportieren“, erklärt Dr. Theiler. Im Handlungsfeld Digitale Teilhabe von Senioren habe man bereits ein Zwischenziel erreicht.

So konnte das Projekt „Digitale Engel“ für den Landkreis gewonnen werden und soll bereits im ersten Halbjahr 2021 als Online-Veranstaltung umgesetzt werden. „Im Bereich Bildung wollen wir ein Netzwerk für digitale Bildung gründen. Hier gibt es bereits erste Terminabsprachen. Eine Auftaktveranstaltung wollen wir ebenfalls im ersten Halbjahr 2021 umsetzen. Auch hier hoffentlich als Präsenzveranstaltung“, so Dr. Theiler weiter. Im Bereich Mobilität sei man gerade dabei ein Finanzierungsangebot erstellen zu lassen, um dann auch Förderprogramme in Anspruch nehmen zu können. Für das Handlungsfeld Tourismus wird es bereits am 18. März 2021 konkreter. Dann findet eine digitale Auftaktveranstaltung mit Akteuren aus diesem Bereich statt, um das weitere Vorgehen für die digitale Rad- und Wanderkarte bzw. den digitalen Veranstaltungskalender und die App zu besprechen. „Bei der der digitalen Verwaltung sind wir gerade dabei ein Konzept zu erstellen. Dazu werden in einer verwaltungsinternen Arbeitsgruppe ein Finanzplan und ein Zeitplan aufgestellt. Mit einem Workshop wollen wir dann die Verwaltung auf diesen Zeitplan einnorden, damit jeder weiß, wie es weitergeht“, erläutert Dr. Theiler.

Auch die Rathäuser der anderen Kommunen sollen dabei miteinbezogen werden, da es nicht nur um ein digitales Landratsamt gehe. Deshalb sei derzeit eine Umfrage an die Bürgermeis-er*innen in Arbeit, mit der ein Status quo in Sachen Digitale Verwaltung abgebildet werden kann. Insgesamt wolle man alle Gemeinden für die Digitalisierungsstrategie gewinnen. „Was nutzt uns ein digitaler Veranstaltungskalender, wenn nicht alle mitziehen. Das hat auch noch einiges mit Überzeugungsarbeit zu tun. Aber der Mehrwert, den wir daraus ziehen können, ist enorm“, so Dr. Theiler.

Rahmenbedingungen müssen stimmen

Mit seiner regionalen Digitalisierungsstrategie stellt sich der Landkreis den Herausforderungen des digitalen Wandels und stellt die Weichen für eine digitale Zukunft. Um das geplante Konzept erfolgreich umzusetzen müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, zu der auch der Breitbandausbau gehört, ist deshalb genauso wichtig wie ein gemeinsames Grundverständnis für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem technischen Fortschritt. „Bereits im Herbst haben wir uns sehr stark mit der Unterstützung der Gemeinden im Mobilfunkausbau beschäftigt. Unsere Aufgabe als Landratsamt sehen wir tatsächlich in der Koordinierungsfunktion. Das Thema Mobilfunkausbau haben wir zum Thema im Unterausschuss Digitalisierung gemacht. Ende April werden wir uns nochmal darüber austauschen, mit welchen Maßnahmen wir die Gemeinden unterstützen können“, erklärt die Digitalisierungskoordinatorin. Sowohl für das Thema Mobilfunk als auch das Thema Breitband sei man gerade dabei abzufragen, wo man in Sachen digitale Infrastruktur stehe, um so Bewegung in das Thema zu bringen.