18. April 2019, 23:54
Konzeptvorstellung

Das Eger Viertel: Eine große Chance für die Stadt

Sebastian Haag (ganz links), Steffen Höhn (Zweiter von links) und Architekt Reiner Schlientz (Dritter von links) führten beim Ortstermin durch das zukünftige „Eger Viertel“. Bild: Diana Hahn
Ein komplett neues Quartier entsteht mitten in der Nördlinger Altstadt. Für das „Eger Viertel“ auf dem Gelände der früheren Anker Brauerei wird in den nächsten Monaten eines der größten Entwicklungsprojekte stattfinden, das Nördlingen in der jüngsten Vergangenheit gesehen hat. Am vergangenen Donnerstag wurde das Projekt von Sebastian Haag und Reiner Schlientz (Architekturbüro Schlientz) vorgestellt. Entstehen soll auf rund 7000 qm ein Mix aus seniorengerechten Wohnungen und Wohneinheiten für Familien. Zum zentralen Treffpunkt soll das Viertel durch ein Tagescafè werden. Ebenfalls geplant ist eine Kindertagesstätte für 125 Kinder. Der Abbruch soll bereits Ende Mai beginnen. Als Traumziel für die Fertigstellung nennt der verantwortliche Architekt das Jahr 2022.


Beeindruckt waren am vergangenen Donnerstag die Mitglieder der CSU vom Konzept des neuen Wohnquartier "Eger Viertel" auf dem Gelände der Anker-Brauerei. Zusammen mit Waltraud und Sebastian Haag, den Eigentümern des Geländes, baut das Augsburger Bauunternehmen Eco Residental hier bis 2022 ein neues Wohnviertel mitten in der Nördlinger Altstadt. Steffen Höhn, designierter Oberbürgermeisterkandidat und Ortsvorsitzender der CSU Nördlingen, bezeichnete das Projekt als "große Chance" für Nördlingen, um auf die zunehmenden Probleme in Sachen Wohnungsbedarf zu reagieren. Für Nördlingen sei der Transfer von Industriegebieten hin zu einer neuen, modernen Nutzung, schon fast typisch, so Höhn. Mehrere Generationen in einem Viertel zusammenbringen, das möchte Sebastian Haag im Eger-Viertel. Weil Haag und seine Mutter die Zügel bei diesem Projekt in der Hand behalten wollten, hatte sich die Eigentümerfamilie gegen einen Verkauf entschieden. Man habe einen Partner gesucht, um ein gemeinsames Konzept zu entwickeln, so Sebastian Haag. 

Autofreies Viertel

Reiner Schlientz, der verantwortliche Architekt, übernahm im Anschluss die Präsentation des Konzepts. Mit dem Eger Viertel werde man mitten in Nördlingen ein Quartier mit rund 70 Wohneinheiten schaffen. Ein Mix aus Ein- bis Fünfzimmerwohnungen mit rund 6800 Quadratmetern Wohnfläche.  Durch eine Tiefgarage mit 100 Stellplätzen unter dem Viertel, solle das neue Quartier autofrei bleiben, erläuterte Schlientz in seiner Präsentation. Im Viertel, so der Architekt, werde es ruhige Innenhöfe und auch eine Verbindung zur Eger geben. Auf die "hohe Aufenthaltsqualität für Jung und Alt" im Bäumlesgraben hinter der Stadtmauer, wies Schlientz außerdem hin. Reiner Schlientz betonte zudem, dass die Planungen in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung entstanden seien. 

Bereits Ende Mai, so der Architekt weiter, soll mit dem Abriss begonnen werden. Im Anschluss müsse das Grundstück dann archäologisch untersucht werden. Wenn alles nach Plan läuft, könne bereits im Frühjahr 2020 mit dem Bau begonnen werden. Das Traumziel für die Fertigstellung gibt der Architekt mit 2022 an.