28. Januar 2020, 07:43
Agenda 2030

Donau-Ries macht Zukunft

Dirk Schwenzfeier (li.) und Anette Turmmann von Engagement Global zeichnen Landrat Stefan Rößle als Partner Agenda 2030 aus. Bild: Matthias Stark
Wenn sich Angela Merkel die Zeit nimmt, eine Videobotschaft ins Donau-Ries zu schicken, dann muss es sich um ein außergewöhnliches Thema handeln. Die Kanzlerin lobte den Landkreis in einer sehr persönlichen Nachricht für sein Engagement in Sachen Nachhaltigkeit und Entwicklungszusammenarbeit.

Unter dem Motto „Donau-Ries macht Zukunft“ hatte Landrat Stefan Rößle in die Harburger Wörnitzhalle geladen. Dort präsentierte das Landratsamt seine bisherigen Aktivitäten, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN zu unterstützen. Sie sollen der weltweiten Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Basis dienen. Diese Ziele werden in 169 Unterzielen weiter konkretisiert. „Viele dieser Punkte können wir mit Sicherheit schon abhaken", stellte Landrat Stefan Rößle bei der Präsentation der Agenda 2030 vor. „Diese Veranstaltung ist heute der Auftakt für unser nachhaltiges Handeln im Landkreis Donau-Ries", erklärte der Landrat. „Wir haben viele Mitstreiter in den Betrieben, Kommunen und in der Zivilgesellschaft. Das nachhaltige Handeln im Landkreis hat bei uns Tradition. Es gibt bereits zahlreiche Initiativen, die unseren Zielen dienlich sind. Und wir haben eine gute Basis. Dazu gehört auch, dass der Landkreis Donau-Ries schuldenfrei ist. Die gesparten Zinsen und Tilgungsraten können nun für die nachhaltige Entwicklung eingesetzt werden.“

Im Anschluss stellte Heike Burkhard die Leistungen des Landkreises vor, die in der Vergangenheit erreicht wurden. „Der Geopark Ries kulinarisch, Unser Landkreis blüht auf, die Gründung des Landschaftspflegeverbands und die Obstbäumesicherung sind bereits erfolgreich umgesetzte Projekte, die auf Nachhaltigkeit abzielen", so Heike Burkhard. Landrat Rößle stellte die bisherigen Leistungen in Sachen Entwicklungszusammenarbeit vor. „In rund zwei Jahren haben wir gemeinsam stolze drei Millionen Euro für die Schulbauprojekte gesammelt. Aus der Idee zehn Schulen aus dem Landkreis Donau-Ries zu errichten ist das Projekt "1.000 Schulen für unsere Welt" entstanden. Mittlerweile haben wir die 100. Schule fast erreicht", so Rößle abschließend.

Für den verhinderten Entwicklungshilfeminister Dr. Gerd Müller kam der Beauftragte für Wirtschaft und Kommunen im Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Schwenzfeier nach Harburg. Er überreichte Landrat Stefan Rößle eine Urkunde, die den Landkreis als Partner der 17 Nachhaltigkeitsziele auszeichnete. „Der Landkreis Donau-Ries ist das Mekka der kreativen kommunalen Zusammenarbeit und mit Stefan Rößle hat man den Schulmeister der Nation als Landrat. Besonders ihm gebühren Dank und Anerkennung", so Schwenzfeier. In seiner Ansprache betonte der Beauftragte des Ministeriums, dass die öffentliche Hand einen großen Einfluss habe. „In Deutschland investiert die öffentliche Hand rund 400 Milliarden Euro jedes Jahr. Hierbei müssen wir weg vom Prinzip, dass das günstigste Angebot den Zuschlag bekommt, hin das das beste Angebot gewinnt.“ Bei der Zusammenarbeit mit den Staaten in Afrika betonte er, dass bisher falsch agiert wurde. „Das Geld wurde wie mit einer Gießkanne verteilt. Das war der Fehler. Wir haben nun individuelle Lösungen und Wege gefunden, zu helfen. Das ganze passiert nach dem Motto "Fordern und Fördern". Nur wer in unserem Sinne handelt, wird von uns unterstützt.“

Im Anschluss an die Ansprachen wurde die Videobotschaft von Angela Merkel eingespielt, die sich für das Engagement der Bürger im Donau-Ries und von Landrat Stefan Rößle bedankte. Die Botschaft war sehr persönlich und richtete sich an die Bürger im Donau-Ries.

Nach dem offiziellen Teil konnten sich die rund 250 Besucher noch an den siebzehn Ständen, welche entsprechend der Ziele der UN aufgestellt wurden, informieren und Gespräche führen.