Veit Meggle wurde gestern einstimmig als Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Mertingen nominiert. Er wird von der PWG/Freie Wähler, der SPD und den Freien Bürgern ins Rennen geschickt. Das Bild zeigt (v.l.n.r.) Kurt Niebler (1. Vorsitzender PWG), Thomas Haselmayr (Vorsitzender SPD) und Patrick Puc (Freie Bürger). Bild: Diana Hahn
Nach 24 Jahren als Rathauschef in Mertingen tritt Albert Lohner bei der Kommunalwahl 2020 nicht mehr an. Ein neuer Kandidat wurde deshalb in Mertingen händeringend gesucht. Fündig wurden die PWG Freie Wähler, die SPD und die Freien Bürger in Veit Meggle aus Riedlingen. 26 Wahlberechtigte und rund 80 Bürgerinnen und Bürger waren zur Nominierungsversammlung gekommen, um Meggle ihre Unterstützung zuzusichern. Auch Alerheims Bürgermeister und Kreisrat Christoph Schmid (SPD), sowie Helmut Beyschlag, Kreisrat und Fraktionsvorsitzender der PWG Nördlingen waren bei der Nominierungsversammlung anwesend, um Meggle den Rücken zu stärken. In der geheimen Abstimmung sprachen sich alle Wahlberechtigten einstimmig für Veit Meggle als Kandidaten aus.

Weil gleich drei Gruppierungen hinter Meggle stehen, fiel demnach auch die Begrüßung der Anwesenden dreifach aus. Kurt Niebler (1. Vorsitzender PWG/Freie Wähler Mertingen) sagte, dass er für Meggle hoffe, dass er die Herzen und natürlich die Stimmen der Mertinger erhalte. „Die PWG/Freie Wähler halten Veit Meggle für einen ehrlichen, engagierten und kompetenten Kandidaten. Deshalb denken wir, dass er ein guter Bürgermeister wird“, sagte Niebler. Nach 20 Jahren ohne Bürgermeisterwahl, habe man sich für einen gemeinsamen Kandidaten entschieden, sagte Thomas Haselmayr (Vorsitzender SPD Mertingen). Trotz mehrerer „Pfeile im Köcher“ habe man sich schließlich für den parteilosen Veit Meggle entschieden, weil man davon überzeugt sei, dass man mit ihm ins Schwarze treffe. Viel blieb Patrick Puc (Freie Bürger Mertingen) nach seinen zwei Vorrednern nicht mehr zu sagen, und deshalb leitete er direkt zu den weiteren Tagesordnungspunkten über.

Meggle will Schritt wagen

In seiner Bewerbungsrede stellte sich Meggle den Anwesenden, wie bereits im Mai an der gleichen Stelle, nochmals kurz vor. Ausgehend von seiner Jugend in Kaufbeuren spannte er den Bogen von seinem Studium der Diplomgeografie in Augsburg und einem ersten beruflichen Stopp bei einem Münchner Telekommunikationsunternehmen, bei dem er zuständig für den Bereich Geomarketing war, zu seiner Tätigkeit im Landratsamt Donau-Ries die er 2001 aufgenommen hat und wo er seit 2003 Geschäftsführer des Wirtschaftsförderverbandes ist.  Kurz ließ er außerdem Revue passieren, wie es zu seiner Kandidatur kam, dass das erste Gespräch mit der PWG kurz nach Weihnachten unter einer Empore stattgefunden hätte und er durch den Musikverein, speziell das Blechbläserensemble, bereits seit 1996 freundschaftlich mit Mertingen verbunden sei und über die Jahre viele Kontakte habe knüpfen können. Außerdem glaube er, führte Meggle weiter aus, nun ein Alter erreicht und zudem genug Lebenserfahrung gesammelt zu haben, um als Bürgermeister zu kandidieren. „Seit 20 Jahren bin ich beruflich in der Verwaltung tätig. Ich weiß wie man mit Politik und Verwaltung umgeht“, so Meggle, der in Riedlingen lebt, verheiratet ist und zwei Kinder hat. Für ihn sei nun der passende Zeitpunkt gekommen, um diesen Schritt zu wagen. „Ich habe richtig Lust darauf es zu tun“, betonte Meggle. „Seit meiner Vorstellung im Mai habe ich versucht mit möglichst vielen zu sprechen und zu fragen ´Wo haperts denn? `“, so Meggle. Drei zentrale Themen hätten sich dabei herauskristallisiert. Gerade von Seiten der Unternehmer sei immer wieder das Thema Breitbandausbau zur Sprache gebracht worden. Dieses Thema, ist sich Meggle sicher, werde Mertingen wohl so lange beschäftigen, bis jeder Haushalt über einen Glasfaseranschluss verfügt. Auch die Schaffung von Wohnraum sei in Mertingen Thema. „Gerade Unternehmer suchen immer wieder händeringend nach Wohnungen für ihre Mitarbeiter. Das ist auf jeden Fall auch ein Thema dem wir uns stellen müssen“, erklärte Meggle weiter. Thema Nummer drei sei der Hochwasserschutz. „Das ist besonders für Heißesheim ein Thema. Ich habe mir bei einer Radexkursion den Deich bereits angeschaut. Das ist ein wichtiges Thema. Wir werden um den Hochwasserschutz nicht herumkommen“, so der 49-Jährige. Auch drei weitere Punkte habe er noch auf seiner Agenda. Klimaschutz, demografischer Wandel sowie der wirtschaftliche und gesellschaftliche Wandel. Dies seien zwar keine Themen, die allein für Mertingen gelten, dennoch müsse man bei allen Entscheidungen die man trifft, auch diese Aspekte miteinbeziehen. „Um Herausforderungen entgegenzutreten müssen wir das was wir tun, nachhaltig tun, dürfen dabei den wirtschaftlichen Erfolg aber nicht außer Acht lassen“, beschwor Meggle die Anwesenden. Außerdem betonte Meggle nochmals wie wichtig ihm Teamarbeit sei: „Wenn wir zusammenarbeiten werden wir Erfolg haben. Wir alle. Gemeinsam!“, schloss Meggle seine Bewerbungsrede und erntete dafür viel Applaus.

Vor der offiziellen Nominierung traten dann auch noch Helmut Beyschlag und Christoph Schmid ans Mikrofon, um Meggle zu unterstützen. Beyschlag attestierte Meggle ein „gewinnende uns besonnene Art“ und „Fachkenntnis auf vielen Gebieten“. Veit Meggle sei ein Demokrat und deshalb solle man wie bereits Willy Brandt sagte „mehr Demokratie wagen und am 15. März Veit Meggle wählen“. Auch Alerheims Bürgermeister Christoph Schmid sprach sich deutlich für Veit Meggle aus und erklärte, dass man als Bürgermeister ein offenes Ohr haben müsse und Veit Meggle ein offener Typ sei, der zudem die Gabe des Zuhörens besitze. Außerdem habe Meggle das was ein Bürgermeister brauche, nämlich Gestaltungswillen.

Nach der offiziellen Nominierung bedankte sich Meggle für den Vertrauensvorschuss und versprach sich mit aller Kraft im Wahlkampf einzubringen.